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Eine Lawine von HIV-infizierten und verwaisten Kindern rollt auf uns zu, wenn die G8-Regierungschefs in Heiligendamm nicht rasch handeln Hilfe für HIV-positive Mütter ist Hilfe für Kinder

Heiligendamm/Friedrichsdorf (ots)

- Fast 1500 Kinder werden
täglich vom HI-Virus angesteckt: 2006 waren es 530.000 Kinder
- 90% der HIV-Ansteckungen von Kleinkindern erfolgen über die 
Mutter-Kind-Übertragung
Heiligendamm/Friedrichsdorf, 03.Juni 2007. Die Hilfsorganisation 
World Vision fordert die Führer der G8-Staaten dazu auf, mehr Geld 
für den Kampf gegen die so genannte "Mutter-Kind-Übertragung" von 
AIDS bereit zu stellen, um auf diese Weise die Ansteckung von 
Millionen von Kleinkindern zu verhindern. 90% der rund 2 Millionen 
Kinder, die mit dem HI-Virus infiziert sind, haben sich über die 
Mutter angesteckt. "Es ist ein Skandal, dass jeden Tag nahezu 1500 
Kleinkinder vom AIDS-Virus angesteckt werden, weil die meisten Mütter
keinen Zugang zu Verhütungsma߬nahmen und Therapien haben", sagte 
Marwin Meier, AIDS-Beauftragter der in Friedrichsdorf im Taunus 
ansässigen internationalen Hilfsorganisation. "Mit der Verhütung der 
Mutter-Kind-Übertragung durch eine antiretrovirale Therapie würden 
nicht nur Millionen von Kindern vor dem Virus geschützt, sondern 
weitere Millionen Kinder vor Verwaisung bewahrt", so Meier weiter.
Ohne präventive Dienstleistungen werden in den 
Entwicklungs¬ländern rund 20% bis 50% der Neugeborenen während der 
Schwangerschaft, bei der Geburt oder durch das Stillen angesteckt. 
"Dabei gilt die Übertragung als weitgehend vermeidbar, wenn der 
politische Wille da wäre", so Meier. In den Industrienationen konnte 
die Ansteckungsrate bis auf 2% gesenkt werden. Obwohl Kanzlerin 
Angela Merkel Afrika und AIDS in Heiligendamm eine hohe Priorität 
einräumt, muss die G8-Gruppe erst beweisen, dass sie die bereits 
gemachten Versprechungen auf Erhöhung der Finanzhilfe für Afrika und 
die AIDS-Bekämpfung tatsächlich einhalten wird. "Wenn AIDS nicht 
gestoppt wird", so Meier, "hat Afrika keine rosige Zukunft." Obwohl 
es im Vorfeld des G8-Treffens Gerüchte über Finanzerhöhungen gibt, 
enthalten die derzeitigen Entwürfe einer Abschlusserklärung keine 
konkreten Hinweise, wie die G8-Führer die Mutter-Kind-Übertragung 
verhüten wollen.
In vielen Fällen wissen die (meist von ihren Männern angesteckten)
Mütter nicht einmal, dass sie HIV-positiv sind, geschweige denn, dass
sie in den Genuss einer Therapie kommen könnten, welche die 
Wahrscheinlichkeit einer Infektion drastisch absenken würde. Im Jahr 
2005 hatten nur 11% der Frauen in Entwicklungsländern Zugang zu 
verhütenden Dienstleistungen. "Aufgrund der fehlenden Verhütung rollt
eine Lawine von Millionen von infizierten und verwaisten Kindern vor 
allem in Afrika auf uns zu, eine Lawine, die nur dann gestoppt werden
kann, wenn wir die Mittel für die HIV/AIDS-Bekämpfung und die Hilfe 
für die durch AIDS verwaisten und gefährdeten Kinder drastisch 
erhöhen", so Meier. "Die G8 sollten im Abschlusskommuniqué deutlich 
sagen, was sie tun werden, um den betroffenen Ländern die Mittel an 
die Hand zu geben, die Infektionsrate zu senken."
World Vision verweist auf Schätzungen von UNAIDS, wonach die 
G8-Staaten bis 2010 über 1 Milliarde Dollar (Deutschland davon 92 Mio
US$) verfügbar machen müssen, damit das erklärte UN-Ziel erreicht 
wird, die Mutter-Kind-Ansteckungsrate bis 2010 um 50% zu reduzieren. 
Eine Absenkung dieser Rate wäre möglich durch Aufklärung, HIV-Tests, 
perinatale Therapie sowie Milchersatz statt Muttermilch. Für 
unterentwickelte Länder empfiehlt World Vision jedoch nach wie vor 
das ausschließliche Stillen, weil Milchersatz häufig durch unreines 
Wasser kontaminiert wird. Nach Aussagen der WHO wurden im Jahr 2000 
über 300.000 Kinder durch Stillen infiziert, während mehr als 1 
Million Kinder an verunreinigtem Wasser starben.
HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den 
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, 
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaft. Im 
Finanzjahr 2006 wurden 229 Projekte in 46 Ländern durchgeführt. World
Vision Deutschland ist Teil der weltweiten World Vision-Partnerschaft
mit rund 20.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. World Vision 
unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur 
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der 
Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem 
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. 
World Vision Deutschland ist Mitglied im Aktionsbündnis gegen AIDS. 
Weitere Infos unter www.worldvision.de

Pressekontakt:

Marwin Meier und andere Experten von World Vision stehen in
Kühlungsborn für Interviews zur Verfügung. Wenden Sie sich bitte an
unsere Pressestelle: 06172 / 763-151 oder an Presserefrentin Iris
Manner unter 0172 9160878.

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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