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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Mehr Ausbildungsverträge, aber auch mehr unversorgte Bewerber

Nürnberg (ots)

Gemeinsame Pressemitteilung der Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbandes der Deutschen 
Industrie, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des 
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, des Bundesministeriums für 
Wirtschaft und Technologie, des Bundesministeriums für Bildung und 
Forschung, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der 
Bundesagentur für Arbeit
Zum Abschluss des Berufsberatungsjahres am 30. September 2006 und 
dem Start der Nachvermittlung geben die Bundesagentur für Arbeit (BA)
und die Partner des Ausbildungspaktes die folgende gemeinsame 
Einschätzung zur Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt ab:
Mehr Ausbildungsverträge, aber auch mehr unversorgte Bewerber
Auf diese einfache Formel lässt sich die Bilanz der Bundesagentur 
für Arbeit und der Kammern zum Ausbildungsmarkt am Ende des 
Berufsberatungsjahrs 2005/2006 bringen. Die Perspektiven für die 
Nachvermittlung sind aber gut: Es gibt ausreichend unbesetzte 
Ausbildungsplätze und weitere Qualifizierungsangebote für die noch 
unvermittelten Bewerber.
Die Zunahme der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in 
Industrie und Handel um 11.700 auf 303.300 (+ 4 Prozent) und im 
Handwerk um 2.300 auf 143.800 (+1,6 Prozent) zeigt, dass das 
Engagement der Paktpartner Früchte trägt und die konjunkturelle 
Erholung am Ausbildungsmarkt angekommen ist. Insgesamt konnte somit 
trotz schwieriger Beschäftigungslage ein höheres Niveau an 
Ausbildungsverträgen als vor dem Pakt erreicht werden. Die aktuell 
wieder anziehende Konjunktur und die damit verbundenen positiven 
Perspektiven auch für den Ausbildungsmarkt sind umso wichtiger, als 
die Nachfrage nach Lehrstellen gewachsen ist:
Die Zahl der Bewerber ist im Berichtsjahr um 22.100 auf 763.100 
angestiegen. Dieser Anstieg beruht ausschließlich auf einer Zunahme 
an Bewerbern aus früheren Schulentlassjahren ("Altbewerber"), u. a. 
aufgrund der intensiveren Betreuung von Jugendlichen aus dem 
Rechtskreis SGB II, die früher die Berufsberatung vielfach nicht 
aufgesucht haben. Die Zunahme nicht vermittelter Bewerber (um 9.000) 
auf 49.500 und der noch unbesetzten Stellen (um 2.800) auf 15.400 
bewirkte, dass auch die Lücke auf dem Ausbildungsmarkt größer ist als
im Vorjahr (+ 6.200). Sie ist allerdings nicht in dem Umfang 
gestiegen wie der Bewerberzuwachs, der durch zusätzliches Engagement 
aller Beteiligten bereits zum Teil aufgefangen werden konnte. Die 
Entwicklung macht aber weitere intensive Anstrengungen der 
Paktpartner in den nächsten Monaten erforderlich, um Angebot und 
Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt zusammen zu bringen.
Die Aktivitäten zur Nachvermittlung von Kammern und 
Arbeitsagenturen laufen daher schon auf Hochtouren: Einladungen zur 
Nachvermittlung, Kompetenzchecks, Last-Minute-Lehrstellenbörsen und 
das Angebot betrieblicher Einstiegsqualifizierungen, aber auch die 
Vermittlung in außerbetriebliche Ausbildung oder berufsvorbereitende 
Maßnahmen werden gezielt eingesetzt, um allen Jugendlichen ein 
Angebot machen zu können.
Die Wirtschaft hat mit der Einwerbung von 55.800 neuen 
Ausbildungsplätzen und 29.600 EQJ-Stellen ihre Paktzusage bereits 
jetzt mehr als erfüllt. Im IHK-Bereich konnten 25.000 neue Betriebe 
für die Berufsausbildung gewonnen und 33.300 neue Ausbildungsplätze 
akquiriert werden. Das Handwerk hat ebenfalls 8.000 Betriebe, die 
bislang nicht oder nicht mehr ausgebildet haben, als 
Ausbildungsbetriebe gewonnen und konnte 22.500 neue Ausbildungsplätze
bereitstellen.
Die Bundesregierung unterstützt diese Bemühungen durch eine 
Ausweitung des Sonderprogramms Einstiegsqualifizierung Jugendlicher 
auf bis zu 40.000 Teilnehmer und durch die Fortsetzung des 
Ausbildungsplatzprogramms Ost mit der Förderung von bis zu 13.000 
betriebsnahen Ausbildungsplätzen. Die Finanzmittel für das Programm 
JOBSTARTER wurden um 25 Millionen Euro auf insgesamt 125 Millionen 
Euro erhöht. Mit dem Programm wird die Gewinnung zusätzlicher 
Ausbildungsplätze, u. a. Verbundausbildungen, gefördert.
Die Bundesagentur für Arbeit wird zur Entspannung des 
Ausbildungsmarktes im Rahmen der Nachvermittlungsaktion über die im 
Pakt vereinbarten ausbildungsfördernden Maßnahmen noch im laufenden 
Jahr zusätzlich 5.000 außerbetriebliche Ausbildungsplätze, 
vornehmlich für Jugendliche mit Migrationshintergrund, bereitstellen 
und weitere 2.500 Plätze Anfang 2007.
In den nächsten Wochen kommt es nun darauf an, die vorhandenen 
Chancen zu nutzen. Mit den Ende September 15.400 bei der BA 
gemeldeten unbesetzten Ausbildungsplätzen, den bis zu 40.000 - 
weitgehend noch unbesetzten - EQJ-Praktikumsstellen und den oben 
genannten weiteren Programmplätzen stehen genügend Angebote zur 
Verfügung, um allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen 
Jugendlichen einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Die 
Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass in den nächsten Monaten 
noch viel erreicht werden kann. Im Jahr 2005 konnte die 
Ausbildungslücke in den Monaten Oktober bis Mitte Januar 2006 um 
16.800 oder 59 Prozent auf 11.500 reduziert werden. Dabei ist zu 
berücksichtigen, dass auf Grund der regionalen und berufsfachlichen 
Diskrepanzen von Stellenangeboten und Berufswünschen ein 
vollständiger Ausgleich kaum möglich ist.
In den nächsten Wochen und Monaten sind also noch erhebliche 
Anstrengungen aller Beteiligten erforderlich. Betriebe, Jugendliche 
und deren Eltern sind gemeinsam mit den Partnern im Pakt gefordert, 
sich der Realisierung dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe mit
Engagement zu widmen.
Um auch mittelfristig die Weichen für eine bessere Realisierung 
von Ausbildungschancen zu stellen, haben die Paktpartner Initiativen 
ergriffen, um den Übergang von der Schule in Ausbildung, der zu 
vielen Jugendlichen nicht reibungslos gelingt, zu verbessern. Dies 
richtet sich v.a. auf ein frühzeitiges, präventives Engagement in der
Schule. Die Paktpartner haben den Kriterienkatalog "Ausbildungsreife"
sowie gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz (KMK) den 
"Handlungsleitfaden zur Stärkung von Berufsorientierung und 
Ausbildungsreife - Schule und Betriebe als Partner" vorgelegt. Zur 
Verbreitung und Implementierung dieses Handlungsleitfadens wird die 
Kooperation mit der KMK fortgesetzt.
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail:  zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax:  0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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