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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2000
Aufhellung am Arbeitsmarkt setzt sich fort - Teil 11/12

Nürnberg (ots)

Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter auch zuletzt weiter gestiegen
Die Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter hat sich seit einigen
Jahren erhöht, wenn auch zuletzt nur noch leicht. So belief sich die
Zahl arbeitsloser Schwerbehinderter im Juni 2000 auf 36.900, das
waren 3 Prozent mehr als im Vorjahr, nachdem es in den beiden
Vorjahren noch stärkere Anstiege gegeben hatte (+11 Prozent; +4
Prozent); demgegenüber hat sich gleichzeitig die Zahl aller
Arbeitslosen praktisch nicht geändert (+1 Prozent; -1 Prozent; -1
Prozent). Somit ist der Anteil der Schwerbehinderten an allen
Arbeitslosen von Mitte 1995 bis Mitte 2000 von 2,0 Prozent auf 2,8
Prozent gestiegen, nachdem er sich von 1992 bis 1994 - wohl auch
infolge der damaligen Vorruhestandsregelungen - in ähnlichem Ausmaß
verringert hatte. Die Arbeitslosenquote von Schwerbehinderten war im
Juni 1999 mit 23,4 Prozent um 5,3 Prozentpunkte größer als die Quote
für alle Arbeitslosen. (Vgl. Anmerkung in Teil II.) Von 1993 bis 1995
hatte sich die Quote der Schwerbehinderten von 19,5 Prozent auf 15,2
Prozent verringert, seitdem aber nahezu kontinuierlich erhöht.
Die Zunahme der Arbeitslosigkeit von Schwerbehinderten beruht
nicht auf weniger Beschäftigung. Vielmehr ist die Zahl beschäftigter
Schwerbehinderter in den 90er Jahren überwiegend gewachsen, und zwar
von Oktober 1993 bis Oktober 1998 insgesamt um 16 Prozent auf
121.800. Dies bedeutet jährliche Zunahmen von durchschnittlich 3,1
Prozent, während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
insgesamt um jahresdurchschnittlich 1,0 Prozent schrumpfte.
Allerdings dürfte der Beschäftigungszuwachs Schwerbehinderter vor
allem darin begründet sein, dass Arbeitnehmern vermehrt der
Schwerbehindertenstatus zuerkannt wurde. Jedenfalls erhöhte sich die
Zahl der anerkannten Schwerbehinderten (im Alter zwischen 15 und 60
Jahren) von 1993 bis 1997 um jahresdurchschnittlich 2,7 Prozent.
Damit geht der Anstieg der Zahl arbeitsloser Schwerbehinderter seit
1995 allein darauf zurück, dass es mehr anerkannte Schwerbehinderte
gibt, die erwerbstätig sein wollen.
Ähnlich wie im Westen handelt es sich bei den arbeitslosen
Schwerbehinderten relativ häufig um Männer, und zwar im Juni 2000 zu
55 Prozent, im Vergleich zu 48 Prozent bei allen Arbeitslosen (vgl.
Tabellen "Arbeitslose Schwerbehinderte nach ausgewählten
Strukturmerkmalen" sowie "Abgang an arbeitslosen Schwerbehinderten im
Juni 2000"). Dagegen sind Arbeiter, anders als in den alten Ländern,
mit 59 Prozent schwächer vertreten (zum Vergleich alle Arbeitslosen:
64 Prozent). Wie im Westen sind Facharbeiter aber vergleichsweise
häufig anzutreffen (41 Prozent zu 39 Prozent). Schwerbehinderte
Arbeitslose sind auch im Osten nicht häufiger ohne abgeschlossene
Berufsausbildung als insgesamt (21 Prozent zu 22 Prozent). Dagegen
sind sie - wie im Westen - im Durchschnitt deutlich älter als
Nicht-Behinderte; damit hängen die Arbeitsmarktprobleme von
Schwerbehinderten oft mit ihrem Alter zusammen. So waren im Juni d.J.
46 Prozent der schwerbehinderten Arbeitslosen älter als 50 Jahre und
32 Prozent älter als 55 Jahre, im Vergleich zu nur 30 Prozent und 19
Prozent bei allen Arbeitslosen. Schwerbehinderte, die im Juni 2000
ihre Arbeitslosigkeit beendet hatten, waren mit 11,0 Monaten
überdurchschnittlich lang arbeitslos gewesen, im Vergleich zu 9,0
Monaten bei allen Arbeitslosen. Ähnlich wie im Westen dauerte die
Arbeitslosigkeit von Schwerbehinderten über 50 Jahre aber deutlich
länger (14,0 Monate) als für bis 50-Jährige (9,0 Monate; zum
Vergleich alle Arbeitslosen: 14,9 Monate bzw. 7,4 Monate). 44 Prozent
des Bestands an schwerbehinderten Arbeitslosen waren im Juni 2000
schon ein Jahr oder länger arbeitslos, im Vergleich zu 35 Prozent bei
allen Arbeitslosen. Allerdings gilt dies nicht für ältere
Schwerbehinderte, die kaum häufiger langzeitarbeitslos waren als alle
Arbeitslosen (52 Prozent zu 51 Prozent; zum Vergleich bis 50 Jahre:
36 Prozent zu 29 Prozent). Zudem haben nur 33 Prozent der
Schwerbehinderten, die im Juni 2000 ihre Arbeitslosigkeit beendeten,
eine Beschäftigung aufgenommen, bei allen Arbeitslosen waren es 51
Prozent. Bei Schwerbehinderten über 50 Jahre betrug dieser Anteil
sogar nur 23 Prozent, bei jenen unter 50 Jahre immerhin 39 Prozent
(zum Vergleich alle Arbeitslosen: 40 Prozent zu 53 Prozent). Also
finden schwerbehinderte Arbeitslose durchweg weniger oft eine Arbeit.
- Es folgt Teil 12 -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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