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Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten - am Sonntag, 12. Juni 2022, um 18:30 Uhr vom BR im Ersten

Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten - am Sonntag, 12. Juni 2022, um 18:30 Uhr vom BR im Ersten
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München (ots)

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Frankreich: Wahlüberraschung von links?

Erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich am Sonntag - und es könnte eng werden für den eben wiedergewählten Präsidenten Emmanuel Macron: Nach letzten Umfragen sieht es so aus, als würde er die absolute Mehrheit in der Assemblée nationale verlieren.

Was lange unmöglich schien, die zerstrittene und zersplitterte französische Linke hat sich zu einem Wahlbündnis mit dem Namen "Nupes" zusammengeschlossen, angeführt vom 70-jährigen Jean-Luc Mélenchon, einer der umstrittensten Figuren der französischen Politik: Ex-Trotzkist, Ex-Sozialist, Linksradikaler, ein begnadeter Redner, erklärtermaßen gegen europäische Werte. Er will Macron zwingen, ihn zum Premierminister zu machen, auch wenn die Verfassung das nicht hergibt. Aber die Chancen, dass sein Bündnis gut abschneidet, stehen nicht schlecht. Es steht viel auf dem Spiel für Frankreich und für Europa. (Autorin: Sabine Rau, ARD Paris)

Ukraine: Aus dem Alltag in den Krieg

In Kiew droht möglicherweise eine weitere russische Angriffswelle. Oft sind es Kämpfer der zivilen Verteidigung, die sich den russischen Angreifern entgegenstellen wollen. 130.000 Ukrainer haben sich seit Kriegsbeginn zu Kampfverbänden zusammengeschlossen. Daniel Hechler hat ein Camp im Umland der ukrainischen Hauptstadt besucht. Es ist eine bunt zusammengewürfelte Truppe: 28 Zivilisten aus dem Raum Kiew. Vor dem Krieg waren sie Lkw-Fahrer, IT-Spezialisten und Postbeamte, meist zwischen 20 und 64 Jahren. Jetzt sollen sie gegen die Russen kämpfen - wenn es dazu kommt. (Autor: Daniel Hechler, ARD Kairo)

Bulgarien: Einmal Prinzessin

Die pompösen bulgarischen Abitur-Bälle ähneln Hochzeiten. Viele Familien nehmen hohe Summen für die Organisation der Feiern in Kauf, oft müssen sie sich verschulden: Ein Luxuswagen wird angemietet, ein teures Designerkleid gekauft, Make-Up und Haare werden professionell im Salon gemacht. Dabei liegt der Mindestlohn im Land nur bei rund 500 Euro und der Krieg in der Ukraine hat die Situation noch verschärft. Vor einigen Wochen hat Russland die Gaslieferungen nach Bulgarien eingestellt, die Inflation ist inzwischen auf mehr als 14 Prozent gestiegen. Doch Menschen, die lange für diesen Tag gespart haben und deshalb ihre Sorgen ausblenden, bestehen auf dem Motto: "Einmal Prinzessin" - koste es, was es wolle. (Autorin: Anna Tillack, ARD Wien)

Iran: Schwierige Geschäfte für Teppichhändler

Teppiche aus Kashan sind in Iran und weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Vielleicht haben Sie auch schon einmal auf einem gestanden, denn vor noch nicht allzu langer Zeit galt es in Deutschland als schick, wenn ein edler Perserteppich im Wohnzimmer lag.

Ein Teppichhändler aus Kashan versucht trotz der Sanktionen gegen Iran seine im Sog der Inflation alles andere als billigen Teppiche an den Mann zu bringen.

An Exporte ist derzeit gar nicht zu denken, auch nicht nach Russland, obwohl das iranische Regime und Putin im Zuge der Sanktionen durch die USA näher zusammengerückt sind. So muss der Teppichhändler Iraner überzeugen - dabei wird verhandelt und noch einmal verhandelt. (Autor: Oliver Mayer-Rüth, ARD Istanbul)

Sri Lanka: Vor dem Bankrott?

Sri Lanka steckt in der größten Wirtschaftskrise in der Geschichte des Landes. Der Inselstaat hat über 50 Milliarden US-Dollar Schulden - es droht der Bankrott. An vielen Tankstellen gibt es seit Wochen kaum noch Benzin, Medikamente sind teilweise nicht mehr verfügbar und der Tourismus ist eingebrochen. Seit zwei Monaten gehen die Menschen auf die Straßen und protestieren gegen die Regierung. Sie fordern umfangreiche Reformen und echte Perspektiven.

Oliver Mayer ist durchs Land gereist, um von den Menschen zu erfahren, wie sie mit ihren existenziellen Sorgen umgehen. (Autor: Oliver Mayer, ARD Neu Delhi)

Kanada: Von den Eltern getrennt - von Staat und Kirche getötet

Sexueller Missbrauch, unbehandelte Krankheiten, sogar Tötungen. Davon zeugen Hunderte anonymer Kindergräber im Umfeld ehemaliger Internate für indigene Kinder. Jahrzehntelang wurden indigene Eltern in Kanada gezwungen, ihre Kinder fern von zuhause in sogenannten "residential schools" erziehen zu lassen. Im Auftrag des Staates übernahmen die katholische Kirche und auch die anglikanische Kirche den Auftrag, den Kindern ihre Sprache, ihre Kultur und am Ende auch ihre Identität abzuerziehen - heute sehen das viele Indigene als eine Form von Genozid.

Wir haben indigene Gemeinden besucht, die sich auf die Suche nach den vermissten Kindern machen und sie mit Radar und Geduld auch finden, verscharrt irgendwo nahe der Schulen.

Die ersten 230 Gräber wurden vor einem Jahr in Kamloops gefunden. Seitdem sind Hunderte anderswo dazugekommen. Ende Juli will der Papst nach Kanada kommen, um sich zu entschuldigen - endlich, sagen sie hier, aber die Versöhnung steht noch aus. (Autorin: Christiane Meier, ARD New York)

Redaktion: Brigitte Abold

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BR-Pressestelle, E-Mail: presse@br.de

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