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"Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 4. März 2008, um 22.45 Uhr im Ersten

München (ots)

Thema: "Tatort Krankenhaus: Erst pfuschen, dann
vertuschen?"
Gäste:
Judith Arlt (Schwiegervater Opfer des "Todesengels der Charité")
Prof. Dr. Ulrich Frei (Ärztlicher Direktor der Charité)
Prof. Karl Lauterbach (Gesundheitsexperte der SPD)
Ute Hönscheid (Sohn starb nach Medikamentenverwechslung)
Thomas Laumann (verlor Bein nach Infektion im Krankenhaus)
Prof. Dr. Peter Sawicki (Internist)
Judith Arlt
Im Juli 2007 wurde Irene B., der sogenannte "Todesengel der Charité",
wegen fünffachen Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe 
verurteilt. Eines der Opfer war der 77-jährige Schwiegervater von 
Judith Arlt. Sie erhebt Vorwürfe gegen die Charité. Die Klinik hätte 
früher handeln müssen, da die verurteilte Krankenschwester schon 
vorher auffällig geworden sei. Sie habe Patienten beschimpft und 
geschlagen. Ihre Erfahrungen hat Judith Arlt in ihrem Buch "Entlassen
nach: Tod" aufgezeichnet.
Prof. Dr. Ulrich Frei
"Das Krankenhaus ist ein Ort, an dem auf Leben und Tod gehandelt 
wird", weiß Prof. Dr. Ulrich Frei, ärztlicher Direktor der Charité. 
Und dass Fehler gemacht werden, habe er in seiner über 30-jährigen 
Laufbahn immer wieder erlebt. "So ein 'Todesengel' ist aber sehr 
selten, so etwas kommt bundesweit ca. alle zwei Jahre vor." Nach den 
Krankenhausmorden von Berlin sorgte Frei dafür, dass an allen 
Kliniken der Charité ein Frühwarnsystem eingerichtet wurde.
Prof. Dr. Karl Lauterbach
"Die Selbstüberschätzung der Ärzte ist eine wichtige Fehlerquelle", 
da ist sich Prof. Karl Lauterbach sicher. Der Gesundheitsexperte der 
SPD fordert ein System zur Registrierung von ärztlichen Kunstfehlern.
Auch glaubt er, dass in Deutschland die entsprechenden 
Schadensersatzsummen deutlich erhöht werden müssten. "Eine Klinik, 
die mehr zahlen muss, investiert mehr in die Vermeidung von Fehlern."
Ute Hönscheid
Seit dem Tod ihres dreijährigen Sohnes kämpft Ute Hönscheid für die 
Einführung einer Fehlerstatistik und gegen die Missstände an 
deutschen Kliniken. Der Junge starb im Sommer 1997 an den Folgen 
einer Medikamentenverwechslung. Das Krankenhaus wollte den Vorfall 
vertuschen. Doch die Hönscheids zogen vor Gericht, und es folgte ein 
sieben Jahre dauernder Prozess, den die Familie schließlich gewann.
Thomas Laumann
Bei einer Operation im Jahr 1994 infizierte sich das Knie von Thomas 
Laumann mit Bakterien. 13 Jahre lang litt er unter großen Schmerzen 
und unterzog sich über 60 Folgeoperationen. Alle Hoffnung schwand, 
als im Knie das gefährliche Krankenhausvirus MRSA nachgewiesen wurde.
Die Folge: Antibiotika wirkten nicht mehr. Im Herbst 2007 entschloss 
sich der Vater von vier Söhnen zu einer Amputation des 
Unterschenkels.
Prof. Dr. Peter Sawicki
Erstmals brachen jetzt Ärzte und Krankenschwestern ein Tabu und 
sprachen öffentlich von ihren Fehlern. Einer von ihnen ist der 
Internist Prof. Dr. Peter Sawicki, der als junger Assistenzarzt eine 
herzkranke Patientin zu einer Operation überredete. Die 75-jährige 
Frau starb nach dem Eingriff. "Mein Fehler war, dass ich meinen 
eigenen Erfolg zeigen wollte und den Willen der Patientin missachtet 
habe", sagt Prof. Sawicki heute.
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der 
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent 
Berlin GmbH.
(Redaktion: Carsten Wiese)

Pressekontakt:

POSITION Institut für Kommunikation
Michael Mohr
Tel.: 0221 / 931806 - 50
Fax: 0221 / 33180 - 74

Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell

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