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Kölner Stadt-Anzeiger: Zweifel an hoher Ehrung für den Großmufti von Bosnien-Herzegowina

Köln (ots)

Kurz vor der Verleihung des renommierten
Eugen-Biser-Preises an den muslimischen Großmufti von 
Bosnien-Herzegowina, Mustafa Ceric, sind Zweifel an der Eignung des 
Preisträgers laut geworden. Dies berichtet der "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Ceric soll für seinen Beitrag zur
Verständigung der Religionen geehrt werden, hat aber mehrfach für die
Einführung des islamischen Rechts, der Scharia, im Westen und für die
"Islamisierung" Europas plädiert. Der Historiker Michael Wolffsohn, 
jüdisches Mitglied im Stiftungsrat der Biser-Stiftung, sagte der 
Zeitung, sollten diese Vorwürfe zutreffen, halte er Ceric für 
ungeeignet. Entscheidend sei, dass es sich bei den Geehrten "um 
Brückenbauer und nicht um irgendwelche Fundis" handele. Der 
Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, Heiner Köster, sprach von der 
Möglichkeit, dass die Preisverleihung auf einer "Täuschung" basiere. 
Ceric soll mit zwei weiteren muslimischen Theologen geehrt werden, 
weil er nach der umstrittenen Regensburger Rede von Papst Benedikt 
XVI. aus dem Jahr 2006 ein Dialogangebot islamischer Gelehrter an den
Vatikan initiiert hatte. Als Laudator zur Verleihung des Preises, 
benannt nach dem Religionsphilosophen und Theologen Eugen Biser, am 
Samstag (22. November) in der Münchner Residenz ist 
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) vorgesehen.
Ceric hatte im Mai in einer CDU-nahen Publikation betont, der Islam 
in Europa beruhe auf den Grundpfeilern Glaube, Scharia und Imamat 
(geistliche Führung). Die Verpflichtung auf die Scharia sei 
"immerwährend, nicht verhandelbar und unbefristet", so Ceric in der 
von der Europäischen Volkspartei (EVP) herausgegebenen Zeitschrift 
"European View". Zwar soll er sich danach von diesen Aussagen 
distanziert haben. In bosnischen Medien rief er allerdings zur 
"Islamisierung und Institutionalisierung des Islam in Europa" auf. 
Der 2002 gestiftete Eugen-Biser-Preis wurde bisher zweimal verliehen,
zuletzt an Kardinal Karl Lehmann.

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