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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thronwechsel in den Niederlanden

Bielefeld (ots)

Allen Unkenrufen zum Trotz: Die europäischen Monarchien haben noch längst nicht abgedankt. Eher im Gegenteil. Das wird sich am Dienstag wieder eindrucksvoll zeigen, wenn Hunderttausende in Amsterdam Fähnchen schwingend am Straßenrand stehen, um dem neuen Königspaar der Niederlande zuzujubeln. Und vor den Bildschirmen werden Millionen von Fernsehzuschauern das Geschehen anlässlich des Thronwechsels verfolgen. Der Amtsantritt von Willem-Alexander und seiner Frau Maxima nach dem Rücktritt von Königin Beatrix allerdings markiert so etwas wie ein neues Zeitalter der Königshäuser - vermutlich nicht nur im Land der Tulpen. Dort durfte sich die königliche Familie bereits in der Vergangenheit über geradezu traumhafte Sympathiewerte freuen. Der neue König, der sich in seiner Sturm- und Drangzeit während des Studiums den Spitznamen »Prinz Pilsje« an diversen Biertheken erworben hat, und seine Frau, die aus Argentinien stammende und als extrem bodenständig bekannte Maxima, dürften die Popularität noch steigern. Schließlich haben sie schon im Vorfeld der Inthronisierung deutlich zu erkennen gegeben, dass sie wenig Wert aufs Protokoll legen. Volksnähe ist angesagt. Aber nicht nur das. Willem-Alexander weiß genau, dass die Erbmonarchie nur überleben kann, wenn sie sich den gesellschaftlichen Veränderungen anpasst, moderner wird. Er ist nach eigenen Aussagen davon überzeugt, dass das Oranje-Königshaus enorm wichtig für die Identität der Niederländer ist. Mit seiner Familie will er das Volk zusammenbinden, ermutigen und repräsentieren. Auch wenn das nach antiquierten Floskeln klingt - Willem-Alexander verkennt nicht, dass er als Majestät nur noch eine symbolische Rolle spielt. Die aber will er losgelöst vom verstaubten Zeremoniell erfüllen. Eine ähnliche Entwicklung könnten in den nächsten Jahren auch die anderen europäischen Monarchien nehmen. Ob Dänemark, Großbritannien, Norwegen, Schweden oder Spanien - überall steht der Nachwuchs in den Startlöchern, um das königliche Erbe anzutreten. Und in allen diesen Ländern sind die Kronprinzen und -prinzessinnen im Volk überaus beliebt. Dazu haben sie erkennbar das Potenzial, über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte gewachsene Verkrustungen aufzubrechen, damit den jeweiligen Monarchien frisches Leben einzuhauchen. Wenn das gelingt, sollten auch viele Stimmen der Kritiker verstummen, die Königshäuser als Geld verschlingende Gebilde einer längst vergangenen Zeit bezeichnen, die heute nur noch gut für die Schlagzeilen der bunten Blätter sind. Einzig in Großbritannien müsste dafür eine Generation übersprungen werden, um Prinz William mit Ehefrau Kate an die Spitze des Hofes zu katapultieren. Prinz Charles sollte dieser Entwicklung nicht im Wege stehen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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