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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Millionengeschäft Fußball

Bielefeld (ots)

Wirtschaftskrise? Das Fußball-Unternehmen des FC
Bayern hat davon gehört. Aber die Münchner sind gesund genug, um der 
Bundesliga zu einem Rekordtransfer zu verhelfen, dem VfB Stuttgart 
eine fette Einnahme zu bescheren und sich selbst einen Top-Torjäger 
zu angeln. 30 Millionen Euro wechseln den Besitzer und der 23 Jahre 
alte Nationalstürmer Mario Gomez mal eben den Verein.
27 Millionen Euro steckt Werder Bremen für seinen brasilianischen 
Spielgestalter Diego ein. Juventus Turin heißt der glückliche 
Neu-Inhaber. Das sind Summen, die gar nicht mehr vorstellbar sind. 
So, als laufe das Geschäft mit dem Fußball nur zum Vergnügen am 
Monopoly-Brett ab. Gehen Sie über Los, kaufen sie Gomez.
Wer Bescheidenheit predigt, wird den Kopf schütteln. Als hätten all 
jene, die vehement Millionen auf den Markt werfen, einen Sprung in 
der Schüssel. Haben sie aber nicht. Auch ein FC Bayern definiert sich
wie jeder andere Betrieb über den Erfolg. Deswegen kann der seit 
Jahren der Champions-League-Musik eher hinterherhechelnde deutsche 
Rekordmeister kaum anders handeln, als seine Mannschaft auch den 
internationalen Ansprüchen anzupassen. Klar fällt die moralische 
Einordnung gerade im Augenblick schwer. Wer den Münchnern vorwirft, 
großspurig zu shoppen, kann nicht gleichzeitig auf tolle Abende mit 
ihnen hoffen, die vielleicht mal wieder vom Gewinn des Europacups 
gekrönt werden.
Die Chance darauf bleibt so oder so eingeschränkt. Denn die 
ausländische Elite langt noch ganz anders hin. Aber während die 
Bayern ihr Investitionsrisiko sorgfältig abwägen, dürften viele 
Schatzmeister in Italien, Spanien und England nicht mehr in den 
Schlaf finden. Auch Russland und sogar die Ukraine werden immer mehr 
zum Hochpreisland. Die letzten beiden Uefa-Cup-Überraschungssieger 
St. Petersburg und Donzek entlohnen ihre Mannschaften nicht mit 
Erdnüssen.
Die Besitzverhältnisse sind mitunter problematisch - vor allem, wenn 
die Zufuhr der Mittel von einem Solisten abhängt. Wird der Geldhahn 
zugedreht, könnte es schnell schwierig werden. So lässt Öl-Magnat 
Roman Abramowitsch die Pipeline zum FC Chelsea schon länger nicht 
mehr unbegrenzt offen. Die Londoner schnallen den Gürtel seither 
enger.
Wobei das relativ ist. Wie die 30 Millionen für Mario Gomez. Das ist 
Kleingeld im Vergleich zu jenen unfassbaren Monsterbeträgen, die für 
die absoluten Weltstars Cristiano Ronaldo (Manchester) oder Lionel 
Messi (Barcelona) aufgerufen würden. Mit Franck Ribéry glauben auch 
die Bayern, über eine Kapitalanlage der höchsten Kategorie zu 
verfügen.
Ein armer Schlucker ist und bleibt Arminia Bielefeld, gerade wieder 
in der 2. Liga gelandet. Der Kreis, aus dem die Absteiger stammen, 
wird stetig übersichtlicher. Es handelt sich nur noch um schwächlich 
situierte Kleingruppe, die ihr Kellerdasein fristet. Im Unterhaus 
wollen die Ostwestfalen nun mit einem Jahresetat von 8,5 Millionen 
Euro auskommen. Dafür gäbe es von Mario Gomez nicht einmal das 
Schussbein.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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