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BDI-Präsident Henkel zur FDP-Initiative: Heutiges Tarifrecht vernichtet Arbeitsplätze - Reform überfällig

Berlin (ots)

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, begrüßte die Initiative der
FDP-Bundestagsfraktion für eine Änderung des Tarifvertragsrechts:
"Das heutige Tarifvertragsrecht ist weder sachgerecht noch
international wettbewerbsfähig. Schlimmer, es vernichtet
Arbeitsplätze. Eine Reform ist längst überfällig."
Auch der Fall Holzmann habe offenkundig gemacht, dass der
Paragraph 77 Absatz 3 des Betriebsverfassungsgesetzes
renovierungsbedürftig ist. Ohne die Möglichkeit betriebsbezogener
Tarifvereinbarungen hätten immer mehr Unternehmen Probleme zu
überleben. Deutschland halte neben Österreich als einziges Land in
Europa an allgemeinverbindlichen Tarifen fest, obwohl sich die
Unternehmenswirklichkeit durch erhebliche Renditegefälle zwischen
Branchen und Unternehmen auszeichne. Nur noch in diesen Ländern wird
am Tarifmonopol festgehalten, das kollektive Absprachen über Lohn-
und Arbeitszeitregelungen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden
vorbehält und Regelungen auf Betriebsebene verbiete. Henkel:
"Deutsche Unternehmen konkurrieren weltweit mit Unternehmen, die
solch ein Monopol nicht kennen. Das starre deutsche Tarifsystem ist
damit neben dem deutschen Steuerrecht zentrale Ursache unserer
Standortschwierigkeiten."
Der Vorschlag der FDP, vom Tarifvertrag abweichende Regelungen
zuzulassen, wenn 75 Prozent der Belegschaft dies befürworteten, sei
richtig und müsse eigentlich breite Zustimmung finden. Das Beispiel
Holzmann zeige, dass diese breite Zustimmung möglich ist, wenn damit
Arbeitsplätze gesichert oder sogar neue geschaffen werden könnten. Im
übrigen könne die weit verbreitete, aber tarifgesetzwidrige Praxis im
Osten Deutschlands dadurch endlich auf eine gesetzliche Grundlage
gestellt werden. Auch die von der FDP vorgeschlagene zeitliche
Befristung von Mantel- und Entgeltstarifverträgen sei das richtige
Rezept, um im Falle sich ändernder betrieblicher Entwicklungen
rechtzeitig vor der Insolvenz reagieren zu können. Vor allem
mittelständische Unternehmen könnten sich so viel besser vor Pleiten
schützen.
Der BDI-Präsident begrüßte, dass die FDP das Ziel, die
Beschäftigung zu fördern, im Tarifvertragsgesetz festschreiben wolle.
Dieses Ziel sei schließlich auch die Basis der Gespräche für ein
Bündnis für Arbeit. "Das Ziel darf sich nicht nur in
Bündniserklärungen wiederfinden, sondern muss Realität werden. Mit
der von der FDP vorgeschlagenen Reform des Tarifvertragsrechts kämen
wir dem ein großes Stück näher", so Henkel: "Alle, die sich in
unserem Land um solche Reformen bemühen, die an den Ursachen und
nicht nur an den Symptomen ansetzen, sollte den Mut haben, sich zu
den Vorschlägen der FDP zu bekennen."

Rückfragen bitte an:

BDI
Presse und Information
Tel.: 030 / 2028- 1566
Fax: 030 / 2028- 2566
E-Mail: Presse@BDI-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de

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