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Verkehrspolitik der Bundesregierung auf Abwegen: Kommt Deutschland unter die Räder?

Berlin (ots)

"Eine LKW-Maut, die als zusätzliche dritte Abgabe
neben Kraftfahrzeugsteuer und Mineralölsteuer erhoben werden soll,
lehnen wir ab. Eine streckenbezogene Maut kann nur bei gleichzeitiger
Rücknahme der Kraftfahrzeugsteuer und dem Aussetzen künftiger
Mineralölsteuererhöhungen diskutiert werden." Dies erklärte Gerhard
Riemann, Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Bundesverbands des
Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute auf einer
Fachpressekonferenz in Berlin.
Eine Autobahnmaut sei ungeeignet, den bevorstehenden
Verkehrskollaps in Deutschland zu verhindern. Sie würde nur noch mehr
Mitbewerber aus europäischen Anrainerstaaten, die in ihrem Heimatland
einer niedrigeren Steuer- und Abgabenlast unterliegen, auf deutsche
Autobahnen bringen.
Ohne eine tiefgreifende verkehrspolitische Reform würde sich in
den nächsten 15 Jahren -  nicht zuletzt durch die Osterweiterung -
der Güterverkehr in Deutschland um fast zwei Drittel erhöhen. "Wo
heute drei LKW fahren werden es künftig fünf sein. Die Vorschläge der
Bundesregierung zu dieser verkehrspolitischen Entwicklung sind
hilflose Flickschustereien, denn eine LKW-Maut wird nur die Preise in
die Höhe treiben, anstatt mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Die
DB Cargo ist gegenwärtig gar nicht in der Lage, den bestehenden
Bedarf an Gütertransporten zu erledigen", sagte Riemann.
Der BGA schlägt daher vor, in Verdichtungsräumen, in denen
Verkehrsströme aus Nah- und Fernverkehr zusammenkommen, durch
Fernverkehr-LKW-Trassen ebenso Umgehungsmöglichkeiten zu eröffnen wie
durch den konsequenten drei- und mehrstreifigen Ausbau vorhandener
Trassen. Gegenwärtig gingen jährlich über 42 Milliarden DM der
Wirtschaft durch ein nicht funktionierendes Verkehrssystem verloren.
Auch solle die Bundesregierung die gesetzlich vorgeschriebenen
Leerfahrten für unternehmenseigene LKW zurücknehmen, da so Raum
geschaffen würde, einen Teil des prognostizierten Wachstums im
Straßengüterverkehr aufzufangen und dies ohne zusätzliche Fahrzeuge
und ohne Mehrbelastung der vorhandenen knappen Infrastrukturen.
Könnte sich die Bundesregierung dazu durchringen, das Gesamtgewicht
der LKW von 40 auf 44 Tonnen zu erhöhen, so würde alleine durch diese
Maßnahme 10 Prozent des Verkehrswachstums abgefedert werden.
Einer verursachungsgerechte Anlastung der Wegekosten für schwere
Nutzfahrzeuge würde der BGA zustimmen, wenn sie mit einem
Systemwechsel von der bisherigen Steuerfinanzierung in eine künftige
Gebührenfinanzierung durch die Nutzer verbunden werde. Bisher zahlten
die Straßennutzer zwar fast 100 Milliarden DM an Steuern, von denen
aber nur 30 Milliarden von Bund, Ländern und Gemeinden in Bau und
Unterhalt der Straßen fließen würden.  Die schweren Lastkraftwagen
deckten mit den heutigen Abgaben bereits ihre Wegekosten auf den
Bundesfernstraßen in vollem Umfang.
"Die Deutsche Bahn AG zahlt für ihre Trassen lediglich symbolische
Preise und ist nicht einmal in der Lage, bestehende Kundenanfragen
unserer mittelständischen Mitgliedsunternehmen zu beantworten
geschweige denn zu bearbeiten. Hier kann nur ein stärkerer Wettbewerb
auf der Schiene Abhilfe schaffen", forderte der Vorsitzende des
BGA-Verkehrsausschusses , Gerhard Riemann, in Berlin.
Das Pressestatement von Gerhard Riemann ist abrufbar.
Ansprechpartner:
Volker Tschirch
Pressesprecher
Tel.: 030/59 00 99 520
Fax:  030/59 00 99 529
Mobil:    0170/3113738

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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