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Dritte NDR-Wahlumfrage für Schleswig-Holstein: CDU verliert deutlich in der Wählergunst

Hamburg (ots)

Knapp vier Wochen vor der Landtagswahl bricht die
CDU in der Wählergunst ein: Wenn am kommenden Sonntag in
Schleswig-Holstein gewählt würde, käme die CDU nur noch auf 34
Prozent der Stimmen, die SPD erhielte 45 Prozent. Dies ist das
Ergebnis der dritten repräsentativen Umfrage von Infratest dimap bei
1000 Wahlberechtigten in Schleswig-Holstein in der Zeit vom 24. bis
30. Januar 2000 im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Die
statistische Fehlerquote aller Angaben liegt laut Infratest dimap
zwischen 1,4 und 3,1 Prozent.
Bei der Wahlumfrage im Januar konnte die CDU noch 41 Prozent für
sich verbuchen, die SPD lag knapp davor mit 42 Prozent. Damit
scheinen der CDU die immer neuen Enthüllungen in der Finanzaffäre der
Bundespartei nun auch auf Landesebene massiv zu schaden.
Die Bündnis-Grünen kämen auf 5 Prozent (im Dezember 6 Prozent) und
müssten um den Einzug in den Landtag bangen. Die FDP gewänne zwei
Punkte hinzu im Vergleich zum Januar und hätte nunmehr 8 Prozent der
Stimmen. Der Südschleswigsche Wählerverband SSW könnte sich auf 4
Prozent (2 Prozent im Januar) verbessern. Da die Partei der dänischen
Minderheit von der 5-Prozent-Klausel befreit ist, braucht sie um den
Einzug in den Landtag aber ohnehin nicht zu fürchten. Andere Parteien
kämen insgesamt auf 4 Prozent (im Januar: 3 Prozent). Nach wie vor
sind rund 20 Prozent der Wähler noch unentschieden und wissen nicht,
ob und wen sie wählen.
Anfang Januar hatten bereits 83 Prozent der Befragten geglaubt,
die Parteispendenaffäre schade auch der CDU in Schleswig-Holstein.
Nunmehr wird von den Befragten mehrheitlich auch die Glaubwürdigkeit
des Spitzenkandidaten Volker Rühe in Frage gestellt.
62 Prozent halten Rühes Versicherung, von der illegalen
Spendenpraxis der CDU und den geheimen Parteikonten nichts gewusst zu
haben, für nicht glaubwürdig, lediglich 30 Prozent halten ihn für
glaubwürdig. Bei einer Direktwahl des Regierungschefs würden sich nur
noch 33 Prozent für Volker Rühe entscheiden (Anfang Januar: 36
Prozent), für Heide Simonis würden 58 Prozent votieren (Januar: 59
Prozent). Damit hat die Ministerpräsidentin ihren Vorsprung ausbauen
können.
Im Zuge der Spendenaffäre hat offenbar auch das Zutrauen in die
Kompetenz einer möglichen CDU-geführten Regierung gelitten. Eine
Mehrheit der Befragten bezweifelt, dass eine Landesregierung mit
Volker Rühe an der Spitze die Aufgaben und Probleme des Landes besser
lösen könnte (52 Prozent). Dies sind 14 Prozent mehr als bei der
ersten NDR-Wahlumfrage im Dezember. Lediglich 29 Prozent glauben, die
CDU könne die Probleme im Land besser bewältigen als die amtierende
rot-grüne Koalition.
Demzufolge sind 51 Prozent gegen einen Regierungswechsel (Dezember
99: 40 Prozent) und 40 Prozent dafür (Dezember 99: 46 Prozent). Die
Zufriedenheit mit der Landesregierung ist im Verlauf der vergangenen
zwei Monate kontinuierlich gestiegen auf derzeit 56Prozent (Dezember
99: 45 Prozent, Januar 2000: 49 Prozent).
Allerdings unterscheiden die Wähler dabei deutlich zwischen SPD
und Grünen: Mit der Arbeit der Grünen sind zur Zeit 71 Prozent
unzufrieden, von der Regierungsarbeit der SPD sind 34 Prozent nicht
überzeugt. Mit dem Blick auf das aktuelle Ergebnis der Sonntagsfrage
wird für den Wahlausgang am 27. Februar und die darauf folgende
Regierungsbildung entscheidend sein, ob der kleine Koalitionspartner
der SPD die 5-Prozent-Hürde überspringen kann.
Sehr gespannt auf das Wahlergebnis sind übrigens 25 Prozent der
Schleswig-Holsteiner, weitere 38 Prozent interessieren sich immer
noch stark für die anstehende Landtagswahl. Offenbar haben die
Politik-Affären - die CDU-Finanzaffäre und die SPD-Flugaffäre -
bisher keine Abwendung der Bürgerinnen und Bürger von der Politik zur
Folge gehabt.
Die nächste und abschließende Umfrage von Infratest dimap wird der
Norddeutsche Rundfunk am 16. Februar 2000 veröffentlichen.
Rückfragen
Martin Gartzke
NDR-Pressestelle
Tel. 040/4156-2300;  Fax 040/4156-2199

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