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Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Lage in Südafrika vor der Fußball-WM Das Sommermärchen braucht Zeit OLIVER BERGER, KAPSTADT

Bielefeld (ots)

Acht Wochen vor dem Anpfiff der ersten
Fußball-Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden herrscht im 
Gastgeberland eine durchaus noch ausbaufähige WM-Stimmung. Nicht, 
dass den Menschen am Kap das bevorstehende Großereignis, auf das sie 
sich seit sechs Jahren freuen, plötzlich egal wäre. Zu lange haben 
sie sich gegen Misstrauen aus dem Ausland - Stichworte: rechtzeitige 
Stadionfertigstellung und Infrastrukturprojekte - zur Wehr setzen 
müssen, und das letztlich erfolgreich.
Aber wer jetzt den Gesprächen der Menschen im Vorortzug oder an der 
Supermarktkasse lauscht, wird die Diskussionen darüber, wer 
Weltmeister wird und ob es diesmal ein afrikanisches Team ins 
Halbfinale schafft, vermissen. Denn wichtiger ist ihnen jetzt, sich 
nach den Ereignissen der letzten Wochen vehement mit dem Erbe der 
Apartheid-Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Dass dies unter den Augen der Weltöffentlichkeit geschieht, die in 
einer Mischung aus Neugier und Skepsis auf den kommenden WM-Gastgeber
blickt, schadet der Auseinandersetzung keineswegs. Im Gegenteil: Die 
erhöhte Aufmerksamkeit ruft alle Beteiligten zur Mäßigung und 
Besonnenheit auf.
Das hat auch Südafrikas Präsident Jacob Zuma begriffen, der seinen 
Scharfmacher Julius Malema zur Räson gerufen hat, nachdem dieser nach
zahllosen anderen Entgleisungen nun auch noch einen 
BBC-Korrespondenten aus einer Pressekonferenz geworfen hatte. 
Umgekehrt sind die Anhänger des brutal ermordeten Rassistenführers 
Terreblanche ebenfalls zurückgerudert und haben dem Rachegedanken 
abgeschworen.
Wer im Moment die mangelnde WM-Stimmung beim Gastgeber beklagt, 
sollte sich daran erinnern, was ihn vor vier Jahren zu diesem 
Zeitpunkt bewegt hat. Das deutsche Sommermärchen hat auch einige 
Spiele gebraucht, um sich zu entwickeln.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

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