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PHOENIX-Pressemitteilung: Schäuble: Größtes Hindernis bei Belebung der Binnennachfrage ist Verunsicherung der Menschen wegen der Staatsverschuldung

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 8. Juli 2010 - Finanzminister Wolfgang Schäuble ist davon überzeugt, dass die USA nicht darum herumkommen werden, ihre zu hohen Staatsdefizite schrittweise zu reduzieren. In Toronto hätten sie letztlich mit unterschrieben, dass alle Industrieländer ihre Defizite bis 2013 halbieren müssen. "Wir werden das tun. Bei den Amerikanern bin ich noch gespannt", sagte er im FORUM PARISER PLATZ, einer Kooperation von PHOENIX mit Deutschlandradio Kultur (Ausschnitte heute ab 23.00 Uhr in DER TAG).

Das Wachstum in Deutschland sei vor allem durch den Export voran getrieben, so Schäuble weiter. "In Deutschland ist das größte Hindernis gegen eine stärkere Belebung der Binnennachfrage, die Verunsicherung der Menschen wegen der zu hohen Staatsverschuldung." Die Deutschen hätten mehr Angst vor Inflation, legen mehr Wert auf Stabilität, denn sie hätten eine einschneidende Erfahrung mit dem totalen Zerfall der Währung in der Vergangenheit gemacht. Man stehe im internationalen Vergleich gar nicht schlecht da und müsse nicht die Rezepte der anderen übernehmen, um auch schlechtere Ergebnisse zu bekommen. "Unser Weg ist vernünftig und maßvoll", sagte Schäuble zur geplanten Reduzierung der Defizite und dem kürzlich vorgestellten Haushalt. Er reagierte damit auf Vorwürfe, die Sparpläne der Bundesregierung bremsten die Konjunktur. Schäuble ist überzeugt, dass der wirtschaftliche Aufschwung nicht zerstört werde.

Unterdessen betonte Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank, im FORUM PARISER PLATZ, dass man Verschuldung nicht beliebig an und ab stellen könne, jemand müsse einem das Geld auch leihen: "Was wir völlig übersehen in der Debatte ist, dass man auch die Investoren haben muss, die auf Dauer die Sachen kaufen." Wenn man heute mit Anlegern rede, berichteten diese, sie wollten ihr Geld nicht über eine lange Zeit, von etwa zehn Jahren fest anlegen. Und zwar "so lange nicht, wie ich Sorge habe, dass wegen der Inflation die Zinsen sehr stark steigen könnten". Deshalb werde nur kurzfristig angelegt.

Pressekontakt:

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Regina Breetzke-Maxeiner
Telefon: 0228 / 9584 193
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