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PHOENIX zeigt preisgekrönten Film "Otzenrath 3° kälter" am Samstag, 27. Juni 2009, 22.30 Uhr

Bonn (ots)

Der Bonner Ereignis- und Dokumentationskanal zeigt
den am Montag mit dem PHOENIX-Dokumentarfilmpreis ausgezeichneten 
Film "Otzenrath 3 Grad kälter" am Samstag, 27. Juni, um 22.30 Uhr. 
Die Filmemacher Jens Schanze und Judith Malek-Mahdavi haben für ihre 
Langzeitreportage die Umsiedlung eines Dorfes im niederrheinischen 
Braunkohletagebaugebiet begleitet.
Der Film erzählt die Geschichten einiger Bewohner des 
niederrheinischen Dorfes Otzenrath. Innerhalb von fünf Jahren wurde 
ihr gesamter Ort umgesiedelt. Es ist der erste von zwölf weiteren, 
die im Laufe der kommenden 40 Jahre dieses Schicksal teilen werden, 
weil sie dem Braunkohletagebau "Garzweiler II" im Wege stehen.
Jens Schanze und Judith Malek-Mahdavi setzen die im Jahr 2000 mit 
dem Film "Otzenrather Sprung" begonnene Erzählung fort. Es gibt ein 
Wiedersehen mit den Menschen von damals, die versuchen, 
"Neu-Otzenrath" zu ihrer Heimat zu machen.
"Der Energieträger Braunkohle ist für Deutschland einer der ganz 
wesentlichen Energieträger. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei diesem 
Bau und eine gute Zukunft für die Bundesrepublik Deutschland", ruft 
Bundeskanzlerin Angela Merkel den Vertretern der RWE AG in 
Grevenbroich-Neurath anlässlich der Grundsteinlegung für das 
modernste Braunkohlekraftwerk der Welt zu.
 "Gratulation an Sie alle, Sie haben ein todschickes, neues Dorf 
hier", ruft der Direktor des Tagebaus Garzweiler II den Otzenrathern 
im Kirmeszelt zu.
"Ich denke mal, dass die energiepolitischen Probleme nicht so groß 
waren, dass das alles von Nöten war", sagt der junge Landwirt Markus 
Mohren und betrachtet die Fläche, auf der bis vor kurzem das 700 
Jahre alte Dorf Otzenrath stand.
In Grevenbroich-Neurath baut die RWE Power AG, Deutschlands 
zweitgrößter Stromversorger, ein Kraftwerk zur Verstromung von 
Braunkohle auf dem Stand der modernsten Technologie. Sechs bis sieben
Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr sollen ab 2010 hier verbrannt 
werden; aus jeder Tonne Kohle entsteht dabei etwa eine Tonne CO², die
über die Schlote in die Atmosphäre entsorgt wird. Mindestens 30 Jahre
lang soll die Anlage laufen.
Die Braunkohle für dieses Kraftwerk kommt aus dem nahe gelegenen 
Tagebau "Garzweiler II", der ebenfalls von der RWE Power AG betrieben
wird. 1998 hatte die nordrhein-westfälische Landesregierung dem 
Unternehmen die Genehmigung für den Abbau der Kohle in dem 48 km² 
umfassenden Gebiet erteilt. Im Juni 2006 wurde der Tagebau 
"Garzweiler II" offiziell in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt 
hatten die meisten der 2600 Einwohner von Otzenrath, Spenrath und 
Holz ihre Umsiedlung nach Neu-Otzenrath und Neu-Holz bereits hinter 
sich.
Während des letzten Jahres, das die Otzenrather in ihrem alten 
Dorf verbringen konnten, drehte Jens Schanze mit dem Kameramann 
Börres Weiffenbach den unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis 
ausgezeichneten Film "Otzenrather Sprung" (2001, Produktion: HFF 
München und ZDF/3sat). Sechs Jahre später besuchen sie die Menschen, 
die sie damals kennen gelernt haben, erneut. Wie haben der Verlust 
der vertrauten Landschaft und die Umsiedlung nach Neu-Otzenrath das 
Leben der Menschen verändert? Wie hat sich die Dorfgemeinschaft 
verändert?
Der Film "Otzenrath 3° kälter" ist der zweite Teil einer Chronik, 
die das Schicksal der Otzenrather über einen Zeitraum von etwa zwei 
Jahrzehnten dokumentieren wird. Im Zentrum des Films steht der junge 
Landwirt Markus Mohren, den die Umstände unverhofft und zunächst 
gegen seinen Willen zum Betriebsleiter auf dem elterlichen Hof 
gemacht haben. Am liebsten wolle er Fußballspieler werden oder etwas 
mit Börse und Aktien machen, sagte er im Jahr 2000, damals 14-jährig.
Um ihn herum gruppieren sich die Wirtsleute der Dorfkneipe, ein 
Hobbyimker und ehemaliger Kirchenvorstand und ein Bauernehepaar, das 
noch immer seinen Hof im alten Ort bewirtschaftet, obwohl sich der 
Braunkohlebagger längst auf Sichtweite genähert hat.
Zwischen den Episoden aus dem Leben der Umsiedler begleitet der 
Film die öffentlichen Auftritte der RWE-Vertreter, die sich im 
Spannungsfeld zwischen stolzer und pflichtbewusster Erfüllung ihres 
"gesellschaftlichen Auftrags zur Stromerzeugung" und der Vermittlung 
der Konsequenzen bewegen, die damit für die lokale Bevölkerung sowie 
für Natur und Landschaft verbunden sind.
Während die Menschen in Neu-Otzenrath versuchen, sich in ihrem 
neuen Ort und in ihren neuen Häusern zurechtzufinden, werden die 
letzten Überreste ihres alten Dorfes beseitigt. Als eines der letzten
Gebäude wird die denkmalgeschützte Kirche abgerissen. Gleichzeitig 
bemüht sich der Direktor des Tagebaus die "gutnachbarschaftlichen 
Beziehungen" seines Unternehmens zu den Umsiedlern zu pflegen.
Der Film verfolgt diese parallel ablaufenden Ereignisse über einen
Zeitraum von zehn Monaten.
(Mascha Film in Koproduktion mit ZDF/3sat und WDR)
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