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Kannegießer: Abschwung deutlich schneller und größer als erwartet
Wirtschaftswissenschaftler Horn: Sechs Millionen Arbeitslose möglich, wenn Krise nicht bekämpft wird

Bonn (ots)

Der Präsident des Arbeitgeberverban-des Gesamtmetall,
Martin Kannegießer, hält weitere Konjunkturprogramme für notwendig, 
sieht aber auch die Wirtschaft in der Eigenverantwortung. In der 
PHOENIX-Sendung "Unter den Linden" sagte er: "Der Abschwung ver-läuft
deutlich schneller als wir das alle erwartet hatten. Von fast allen 
sind das Tempo und auch das Ausmaß unterschätzt worden. Es zeigt sich
offensicht-lich, dass das erste (Konjunktur)Programm, das aufgelegt 
worden ist und das grundsätzlich das richtige Signal ist (...), nicht
ausreichend ist."
Es sei richtig gewesen, dass die Bundesregierung nicht mit einem 
überhöh-ten Aktionismus herangegangen sei, sondern sich die Dinge 
sehr sorgfältig angesehen habe und weiter ansehen werde, sagte 
Kannegießer. Die Regie-rung versuche "jetzt hoffentlich, eine in 
Europa abgestimmte Aktion zustan-de zu bringen." Staatliche 
Konjunkturprogramme seien allerdings nicht die alleinige Lösung, so 
der Gesamtmetall-Präsident. "Wir in der Wirtschaft müs-sen uns auf 
eine schwierige Phase einstellen. Das haben wir öfter schon ge-habt 
und das wird diesmal vielleicht länger und schwieriger werden. Aber 
im wesentlichen müssen wir es selber ausschwitzen." Die Flankierungen
seien wichtig, aber kein Wundermittel.
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung sagte der Wirtschaftswissenschaftler
Gustav Horn, die Auftragseingänge in der deutschen Wirtschaft seien 
im freien Fall. "Was wir im Moment sehen, lässt uns leider erwarten, 
dass wir im nächsten Jahr die tiefste Rezession der Nachkriegszeit 
haben werden. Das wird im nächsten Jahr sicher keine sechs Millionen 
Arbeitslosen nach sich ziehen - der Prozess wird langsamer laufen. 
Aber wenn wir die Krise nicht bekämpfen, dann kann diese Zahl 
tatsächlich traurige Realität werden", so der Wissenschaftliche 
Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunk-turforschung 
(IMK) an der Hans-Böckler-Stiftung. Weiter sagte Horn: "Wir brauchen 
globale und insbesondere europäische Kooperationen. Wenn je-des 
europäische Land jetzt einzeln vorgeht in anderem Tempo als die 
ande-ren, dann wird vieles von den Anstößen versickern. Deshalb 
braucht man einen europäischen Gleichschritt. Und umso 
unverständlicher ist es, dass die Bundesregierung hier nicht als 
Antreiber auftritt, sondern als Bremser."

Pressekontakt:

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PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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