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3sat: neues. telefonieren und mehr
Montag, 16. September 2002, 21.30 Uhr
Themenschwerpunkt zum 11. September: "Sicherheit und elektronische Daten"

Mainz (ots)

My-Chip erfasst Personendaten: In unserer
Informationsgesellschaft von heute hinterlässt jeder eine
elektronische Spur. Die Benutzung eines Geldautomaten oder der
Einkauf per Kreditkarte, ein Telefonanruf oder das Einloggen ins
Internet ermöglicht die Erstellung eines elektronischen Profils, das
mit jeder Station immer klarer wird.
Der My-Chip, eine Entwicklung der Firma Hitachi, könnte es noch
leichter machen, unsere digitalen Spuren zu verfolgen. Dieser Chip
ist das weltweit kleinste drahtlose Gerät, das eine einzigartige
ID-Nummer aussendet. Mit einer Abmessung von nur 0,4
Quadratmillimetern ist er klein genug, um in Papier eingewoben zu
werden. Der kleine Chip könnte große Folgen haben: Die Europäische
Zentralbank (EZB) erwägt angeblich, die nächste Generation der neuen
Euro-Banknoten mit My-Chips auszurüsten. Damit wäre der Weg jeder
Banknote nachvollziehbar. Scanner an der Supermarktkasse oder im
Geldautomaten könnten so jeden Geldschein einer Person zuordnen.
"neues. telefonieren und mehr" stellt den neuen Chip unter
datenschutzrechtlichen Aspekten vor.
"IMSI-Catcher" ortet Mobiltelefone: In aller Stille hat der
Gesetzgeber eines der umstrittensten Mittel im Anti-Terror-Kampf
legalisiert. Der so genannte IMSI-Catcher ermöglicht der Polizei,
Mobiltelefone zu orten und zu identifizieren. Die Abgeordneten
billigten ohne weitere Beratung einen Gesetzesentwurf der rot-grünen
Bundesregierung, der den Einsatz des IMSI-Catchers bei "Straftaten
von erheblicher Bedeutung" erlaubt, so berichtet der "Spiegel". Mit
dem etwa schuhkartongroßen Gerät können die Strafverfolger auch dann
Verdächtige überwachen, wenn diese auf andere Namen zugelassene
Handys benutzen. Allerdings - und das macht den Catcher so umstritten
- werden die Daten sämtlicher Mobiltelefone im Umkreis von etwa 100
Metern erfasst, ohne dass die Besitzer es erfahren. Auch deren
Gespräche können abgehört werden. Datenschützer haben deshalb
Bedenken gegen den Einsatz des Geräts. Die mehr als 50.000 Euro
teuren Boxen waren von Ermittlern jahrelang ohne ausdrückliche
gesetzliche Grundlage eingesetzt worden, schreibt das
Nachrichtenmagazin weiter. Das neue Gesetz erlaubt das Abhören nun
nach einem richterlichen Beschluss. "neues." bringt die Zuschauer auf
den neuen Stand.
Rückfragen:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Peter Bernhard (06131 - 706261)

Original-Content von: 3sat, übermittelt durch news aktuell

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