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NABU zieht ernüchternde Bilanz des G8-Gipfels. Kritik am Festhalten an Atomenergie.

Berlin (ots)

Der NABU hat anlässlich des heute zuende gehenden
G8-Gipfels unter deutschem Vorsitz eine ernüchternde Bilanz gezogen. 
"Angesichts der mageren Ergebnisse kann man nur konstatieren: außer 
Spesen fast nichts gewesen!", so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Alle 
notwendigen Entscheidungen zum Klimawandel seien verschoben worden, 
die angekündigte Hilfe für Afrika nicht über schon mehrfach 
gebrochene Versprechen hinausgekommen.
Nach Einschätzung des NABU sind die G8-Ergebnisse beim Klimaschutz
eine schwere Belastung für die Weltklimakonferenz Ende 2007 auf Bali.
Dort werde es schwer, die Weichen für ein internationales 
Klimaschutzabkommen, unter dem Dach der Vereinten Nationen nach 2012 
mit ambitionierten Zielen zu erreichen. Ohne Energieeinsparung, 
Senkung der Treibhausgas-Emissionen, Steigerung der Energieeffizienz,
Erhöhung des Anteils regenerativer Energien, sei das Ziel einer 
Eindämmung der globalen Erwärmung auf 2 Grad Celsius nicht zu 
erreichen. "Angesichts der wiederholten Weigerung der 
Schwellenländer, sich auf verbindliche CO2-Minderungsziele zu 
verpflichten, wird es auch auf Bali schwer, wirksame Reduktionsziele 
zu erzielen", so Tschimpke. Entsetzt zeigte sich der NABU über das im
Abschlussdokument enthaltene Plädoyer für die Kernenergie. "Wer wie 
die USA unter dem Deckmantel des Klimaschutzes eine Renaissance der 
Kernenergie herbeiredet, hat immer noch nicht verstanden, dass diese 
Technologie keinen Beitrag zur Lösung der Probleme darstellt!", so 
der NABU-Präsident.
Der NABU begrüßte, dass immerhin die Beschlüsse zum Erhalt der 
biologischen Vielfalt der Potsdam Initiative im Abschluss-Kommuniqué 
des G8-Gipfels verankert und ein Milliardenprogramm für Afrika 
beschlossen wurde. Dennoch hätten die Mehrzahl der Staats- und 
Regierungschefs den unlösbaren Zusammenhang zwischen Klimawandel, 
Schutz der biologischen Vielfalt und Armutsbekämpfung und die 
Notwendigkeit zum schnellen Handeln immer noch nicht verstanden. 
"Mehr Hilfe für Afrika ist schon auf dem G8-Gipfel 2005 in Gleneagles
vereinbart worden, und bereits 2002 in Johannesburg haben sich die 
Staaten zur Eindämmung des Artensterbens bis zum Jahr 2010 
verpflichtet, doch wir vermissen immer noch die Umsetzung dieser 
hehren Ziele", sagte Tschimpke. Zudem würden die G8-Staaten zur 
Bekämpfung der Armut in Afrika immer noch auf Finanzhilfen für 
naturzerstörende Großprojekte und das Engagement ausländischer 
Großinvestoren setzen, statt naturverträgliche Projekte im ländlichen
Raum zu unterstützen. "Die G8 haben es erneut vermieden, die 
westlichen Agrarsubventionen, Zollschranken und Freihandelsabkommen 
anzusprechen. Gerade diese Regelungen verhindern aber, dass die armen
Länder Afrikas echte Chancen für eine eigenständige Versorgung und 
Beteiligung an einem fairen Handel bekommen!", so Tschimpke.
"Wenn man bedenkt, welche Kosten dieser G8-Gipfel den 
Steuerzahlern aufbürdet, fällt die Kosten-Nutzen-Bilanz ebenfalls 
äußerst mager aus", so Tschimpke. Daher müsse für die Zukunft nicht 
nur die Frage der demokratischen Legitimation dieser Treffen, sondern
auch ihre Durchführung überdacht werden. "Langfristig führt kein Weg 
daran vorbei, das teure `Schaulaufen´ der G8 konsequent durch 
demokratisch legitimierte Gremien der Vereinten Nationen zu 
ersetzen!", so der NABU-Präsident.
Weitere Informationen unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, Tel. 0228-4036-166, mobil
0172-5966098.
Svane Bender, NABU-Referentin für Internationalen Artenschutz, Tel.
030-284984-42, mobil 0177 3699 408.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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