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NABU

NABU kritisiert Eckpunkte zur Novellierung des Gentechnikrechts

Berlin (ots)

Der NABU hat die heute von
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer vorgestellten Eckpunkte 
zur Novellierung des Gentechnikrechts scharf kritisiert. "Die 
Bestimmungen zur Sicherheit, zur Informationspflicht oder zur 
Haftungsfrage sind reine Fassade", sagte NABU-Präsident Olaf 
Tschimpke. Mit diesem Eckpunktepapier bekämen die Erforschung und der
Anbau gentechnisch veränderter Organismen eindeutige Priorität 
gegenüber dem Natur- und Verbraucherschutz. Eine Abstimmung mit 
anderen Ressorts oder dem Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung sei 
in dem Papier nicht zu erkennen, so der NABU-Präsident.
Tschimpke kritisierte vor allem die windelweichen Aussagen zum 
Naturschutz. "Anstatt die Verantwortung auf die Behörden vor Ort oder
die EU-Kommission abzuschieben, sollte die Bundesregierung per Gesetz
alle Schutzgebiete im europäischen Netzwerk Natura 2000 von 
gentechnisch veränderten Organismen frei halten." Ebenso notwendig 
seien verbindliche und ausreichende Abstände zu ökologisch oder 
konventionell arbeitenden Landwirten sowie eine Haftungsregelung, die
solche Betriebe wirksam in ihrer Existenz schütze. "Wer 
wirtschaftlich vom Anbau gentechnisch veränderter Organismen 
profitiert, muss auch die ökonomische und ökologische Sicherheit 
derjenigen garantieren, die auf Gentechnik aus guten Gründen 
verzichten", sagte Tschimpke.
Der NABU-Präsident forderte Minister Seehofer nachdrücklich auf, das 
Papier noch einmal gründlich zu überarbeiten und durch eine breite 
gesellschaftliche Debatte zu legitimieren. Wenn im Papier des 
Ministeriums selber auf die mehrheitliche Ablehnung der Gentechnik 
verwiesen werde, sei es gute demokratische Praxis, diese Bedenken 
auch ernst zu nehmen. "Mit den vorliegenden Eckpunkten werden Schutz 
und Erhalt der Biodiversität leichtfertig aufs Spiel gesetzt für 
fragwürdige Vorstellungen von Innovation und Wirtschaftswachstum", so
Tschimpke abschließend.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU Bonn

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Gentechnikexpertin, 030-284-984-25,
0171-3027718

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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