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Nach "Geisterbetrieb" schaltet Schweden vier Atomkraftwerke ab
Greenpeace: Auch in Deutschland müssen Notstromsysteme geprüft werden

Schweden / Hamburg (ots)

3. 8. 2006 - Greenpeace schätzt den
Störfall in dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark als 
"schwerwiegend" ein und begrüßt das Vorgehen der Staatlichen 
Kernkraftinspektion in Schweden (SKI), die vier bauähnlichen 
Atomkraftwerke sofort vom Netz zu nehmen. Ein früherer Direktor der 
SKI hat gestern selbst davon gesprochen, dass es "nur mit purem Glück
nicht zu einer Kernschmelze gekommen ist." "Das Atomkraftwerk ist 
durch den Störfall fast  zwanzig Minuten lang im Geisterbetrieb 
gefahren, bis die Belegschaft den Betrieb des Kraftwerks manuell 
wieder in den Griff bekam", erklärt Heinz Smital, Atomexperte bei 
Greenpeace. Als Reaktion auf den Störfall fordert Greenpeace die 
Überprüfung der Notstromversorgung der deutschen Atomkraftwerke.
Bei einem Stromausfall im AKW Forsmark versagte letzte Woche die 
Notstromversorgung. Vier starke Batterien hätten in einem solchen 
Fall von vier Dieselgeneratoren gespeist werden müssen und die 
Steuerzentrale des AKWs versorgen sollen. In Forsmark haben zwei 
dieser vier Stromsysteme nicht funktioniert, so dass für einen 
Zeitraum von zwanzig Minuten die elektronische Überwachung des 
Reaktors ausgefallen war. Erst danach gelang es der Belegschaft, die 
Notstromversorgung wieder komplett in Gang zu setzten.
"So etwas darf in einem Atomkraftwerk nicht passieren", sagt 
Smital. Probleme dieses speziellen Notstromsystems von AEG sind seit 
langem bekannt. In Deutschland gab es am 3. März 2004 im AKW Isar 2 
eine kurzfristige Unterbrechung der Notstromversorgung. Smital: "Auch
in Deutschland gibt es Atomkraftwerke mit diesem Typ von 
Notstromsystem. Wir nehmen zwar an, dass hierzulande nach dem Vorfall
2004 Nachrüstungen erfolgt sind, die man in Schweden unterlassen hat.
Trotzdem muss die deutsche Atomaufsichtsbehörde umgehend klären, ob 
eine ähnliche Gefahr bei den hiesigen Atomkraftwerken droht."
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Heinz Smital 
unter Tel. 0171-8780 803, sowie in Schweden Pressesprecherin Martina 
Krüger (deutschsprachig), unter Tel. +46-70-5502913. Internet: 
www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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