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Große Mehrheit gegen Subventionen für Gen-Pflanzenanbau
Greenpeace-Umfrage: Fördergelder sollen für umweltgerechte Landwirtschaft eingesetzt werden

Hamburg (ots)

Gentechnik in der Landwirtschaft sollte nach
Auffassung der deutschen Verbraucher nicht durch Agrarsubventionen 
gefördert werden. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage
der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zur europäischen 
Agrarpolitik, die diesen Monat im Auftrag von Greenpeace Deutschland 
durchgeführt wurde. Über Zweidrittel (69,4 Prozent) der insgesamt 
1000 Befragten sprechen sich gegen die Förderung der Grünen 
Gentechnik mit Steuergeldern aus. Flächen mit gentechnisch 
veränderten Agrarpflanzen werden mit rund 300 Euro je Hektar genauso 
hoch gefördert wie konventionelle Ackerflächen.
"Gen-Pflanzen sind das Resultat einer Risikotechnologie, deren 
Kosten die Allgemeinheit nicht tragen will", sagt Martin Hofstetter, 
Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. "Die Mehrheit der Deutschen 
spricht sich sowohl gegen den Anbau von Gen-Pflanzen, als auch gegen 
Gentechnik in Lebensmitteln aus." In Deutschland wird aktuell auf 
rund 950 Hektar Gen-Mais angebaut. Angesichts der ökologischen 
Risiken von Gen-Pflanzen fordert Greenpeace, dass der Anbau nicht 
gefördert wird und keine weiteren Zulassungen von Gen-Pflanzen 
erfolgen.
Die umweltgerechte Landwirtschaft halten die Deutschen hingegen 
für besonders förderwürdig. Über die Hälfte (57 Prozent) der 
Befragten ist der Meinung, dass Bio-Landwirte höhere 
Agrarsubventionen als ihre konventionellen Kollegen erhalten sollten.
Neben gezielten Agrarsubventionen für gesunde Lebensmittel wird 
mehr Transparenz in der deutschen Agrarpolitik gefordert. Rund 70 
Prozent der Befragten möchten wissen, wer wieviel von den rund sechs 
Milliarden Euro erhält, die jährlich von Brüssel in die deutsche 
Agrarwirtschaft fließen. "Die Verteilung riesiger Steuergelder wird 
in Deutschland wie ein Staatsgeheimnis behandelt", sagt Hofstetter. 
"Landwirtschaftsminister Horst Seehofer muss endlich offenlegen, 
wohin die Gelder fließen. In anderen EU-Ländern ist dies längst die 
Regel." Greenpeace hat bereits im April beim 
Bundeslandwirtschaftsministerium und weiteren Bundesbehörden die 
Offenlegung nach dem Umweltinformationsgesetz und dem 
Informationsfreiheitsgesetz beantragt.
Nach Recherchen von Greenpeace fließen erhebliche Subventionen in 
die Taschen von Großbetrieben und Agrarkonzernen. In Westdeutschland 
ist die Südzucker-AG der größte Empfänger von 
Agrarflächensubventionen. In Sachsen-Anhalt kassiert ein Agrarbetrieb
bis zum Jahr 2012 Prämien in Millionenhöhe für 8000 Mast-Rinder, die 
er seit 2004 nicht mehr hat. Der Stromkonzern Rhein-Braun erhält 
jährlich 670 000 Euro für Ackerflächen, die für den Braunkohletagebau
bereitgehalten werden. "Diese ökologisch unsinnige Agrarpolitik muss 
ein Ende haben", sagt Hofstetter. "Riesige Agrarunternehmen schöpfen 
einen Großteil der Subventionen ab und auf der anderen Seite fehlt 
das Geld für eine umweltverträgliche Landwirtschaft."
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel. 
0171-8706 645 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 
040-30618-343. Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage und eine 
aktuelle Literaturstudie zu den Risiken von Gen-Pflanzen finden sie 
unter www.greenpeace.de. Auf den Internetseiten www.farmsubsidy.org 
und www.wer-profitiert.de können Sie sich über den Stand der 
Offenlegung von Agrarsubventionen in anderen EU-Ländern und die 
Transparenzinitiative von Greenpeace, Oxfam, WWF, AbL und weiteren 
Organisationen informieren.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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