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Neue Studie: Gen-Mais kann Schmetterlinge gefährden
Greenpeace fordert europaweites Anbauverbot

Hamburg (ots), 9. 12. 2004 - Einer neuen Langzeitstudie
zufolge können die genmanipulierten Maissorten MON810 und Bt11
Schmetterlinge gefährden. MON810 der Firma Monsanto ist in der EU
bereits zugelassen, für Bt11 von Syngenta steht die Zulassung an. Die
Forscher der Universität Maryland fanden heraus, dass sich über 20
Prozent der Raupen des geschützten Monarchfalters nicht zu
Schmetterlingen entwickelten, nachdem sie Gen-Mais-Pollen gefressen
hatten. Die erste Langzeituntersuchung der beiden Gen-Maissorten
wurde über zwei Jahre unter Praxisbedingungen in den USA
durchgeführt. Der Monarchfalter kommt in Europa nicht vor, doch
fehlen ähnliche Langzeituntersuchungen für heimische Arten.
Greenpeace fordert die Mitgliedsstaaten auf, sowohl den Anbau von
MON810 als auch die anstehende Zulassung für Bt11 zu stoppen.
EU-Staaten können den Anbau nachträglich verbieten, wenn neue
wissenschaftliche Erkenntnisse über Gefährdungen vorliegen.
"Die neue Studie belegt, dass die Wirkung von Genmanipulation
unkalkulierbar ist und man den Untersuchungen der Gen-Konzerne nicht
trauen kann", sagt Christoph Then, Gentechnik-Experte von Greenpeace.
"Die europäischen Staaten müssen angesichts dieser Ungewissheit jetzt
handeln. Der Anbau der verdächtigen Gen-Maissorten muss gestoppt
werden."
Die Studie vom August 2004 liefert Belege für die Gefahren von
Gen-Mais, vermutet aber, dass der Monarchfalter nicht als Art
gefährdet sei, da sich sein Verbreitungsgebiet nicht auf Anbaugebiete
von Gen-Mais konzentriert. In Europa gehört unter anderem das
Tagpfauenauge zu den Arten, deren Raupen ähnlich empfindlich sind.
Die Sorten MON810 und Bt11 bilden ein Gift, das den so genannten
Maiszünsler tötet. Aber auch nützliche Insekten können von den
giftigen Pollen der Pflanzen betroffen sein. Bisher hat die
Europäische Lebensmittelbehörde EFSA den Anbau und Verzehr der beiden
Sorten als unbedenklich eingestuft. In einer Stellungnahme vom Juli
2004 bezeichnet sie mögliche Auswirkungen auf Schmetterlinge unter
Verweis auf ältere Untersuchungen als "vernachlässigbar". Im
September 2004 ließ die Europäische Kommission 17 Varianten des
Gen-Maises von Monsanto in den offiziellen Saatgut-Katalog aufnehmen,
aus dem Landwirte ihr Saatgut für 2005 bestellen können.
In den letzten Jahren gab es bereits zahlreiche Hinweise auf
mögliche schädliche Auswirkungen von genmanipuliertem Mais auf
Schmetterlinge. Untersuchungen am Gen-Mais Bt176 der Firma Syngenta
haben für heftige Kontroversen gesorgt. Die beobachteten Effekte
wurden damit erklärt, dass dieser Mais eine besonders hohe
Giftkonzentration in seinem Pollen habe. Monsanto und Syngenta, die
MON810 und Bt11 produzieren, behaupteten, dass der niedrigere Gehalt
von Bt-Gift in den neuen Pflanzen keine Gefahr für Schmetterlinge
darstellen würden. Die neuen Untersuchungen widerlegen diese
Behauptung.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Christoph Then, Tel.
0171-8780 832, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel.
040-30618-343. Die Studie "Effects on Monarch Butterfly Larvae after
continuous exposure to Cry1Ab-expressing corn during anthesis"(10 S.)
und Hintergrundinformationen lassen wir Ihnen gerne zukommen.
Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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