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Müller-Milch kapituliert im Rechtsstreit um "Gen-Milch"
Greenpeace setzt Kampagne gegen genmanipuliertes Tierfutter bei Müller fort

Hamburg (ots)

Der Milchkonzern Müller hat heute im Rechtsstreit
mit Greenpeace um die Verwendung des Begriffs "Gen-Milch" einen weit
reichenden Rückzieher gemacht. Das Unternehmen will im laufenden
Gerichtsverfahren die Bezeichnung der Müller-Milch als "Gen-Milch"
nicht mehr verbieten, wenn damit gemeint ist, dass die Milchkühe
genmanipuliertes Futter bekommen haben. Bisher hatte Müller die
Auffassung vertreten, das Wort "Gen-Milch" dürfe nur dann verwendet
werden, wenn tatsächlich Bestandteile von Gen-Pflanzen im
Milchprodukt enthalten seien. Damit hat die Unternehmensgruppe Theo
Müller GmbH & Co. KG einen Tag vor der Verkündung des Urteils im
Berufungsverfahren am Oberlandesgericht Köln den Kernpunkt seiner
einstweiligen Verfügung gegen Greenpeace zurück gezogen.
"Müller ist endlich eingeknickt", sagt Carmen Ulmen, Gentechnik-
Sprecherin von Greenpeace. Dass seine Milchkühe Gen-Futter bekommen,
hat Greenpeace schon im April dieses Jahres durch Analysen gezeigt.
Zudem hatte der Konzern mehrfach zugegeben, seine Produkte unter
Verwendung von genmanipuliertem Tierfutter herzustellen.
Am 23. Juni 2004 hatte das Landgericht Köln Greenpeace die
Verwendung des Wortes "Gen-Milch" im Zusammenhang mit Müller
untersagt. Gegen das Urteil legte Greenpeace Berufung beim
Oberlandesgericht ein. In einer Anhörung am 30. September
signalisierte das Oberlandesgericht bereits öffentlich, dass es
voraussichtlich der Auffassung von Greenpeace folgen werde, nach der
Milch von Kühen, die genmanipuliertes Futter bekommen, im Rahmen der
freien Meinungsäußerung "Gen-Milch" genannt werden darf - unabhängig
davon, ob Gen-Veränderungen im Milchprodukt nachweisbar sind.
Das Gericht hatte zudem darauf hingewiesen, dass es Organisationen
wie Greenpeace, die nicht mit Müller in wirtschaftlichem Wettbewerb
stehen, durchaus erlaubt sei, Verbraucher aufzufordern, bestimmte
Produkte nicht mehr zu kaufen - selbst wenn damit Einkommenseinbußen
für das betreffende Unternehmen verbunden sind.
"Die Verwendung von Gen-Soja und Gen-Mais im Tierfutter fördert
den Anbau dieser genmanipulierten Pflanzen", sagt Ulmen. Gen-Pflanzen
breiten sich in der Natur unkontrolliert aus und sind im Falle von
Umwelt- oder Gesundheitsgefahren nicht wieder rückholbar. Zudem
gefährdet die Gentechnik langfristig sowohl die konventionelle als
auch die ökologische Landwirtschaft.
Müller kann auf zwei Wegen auf Gen-Futter verzichten: Zum einen,
indem er nur gentechnikfreie Soja verfüttern lässt. Brasilien bietet
ausreichend gentechnikfreie Soja an. Zum anderen, indem er von Soja
auf Raps umsteigt. Raps gibt es auch auf dem europäischen Markt und
kann - gerade bei der Milchvieh-Fütterung - Soja ersetzen.
Achtung Redaktionen: Das Urteil wird am Donnerstag, 28.10.2004,
verkündet. Um 10 Uhr im Oberlandesgericht Köln, Reichenspergerplatz
1, Raum 144, 50670 Köln. Rückfragen bitte an Carmen Ulmen, Tel. 0171-
878 0840, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870 6647.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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