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Greenpeace-EinkaufsNetz findet Krebsgift in Luftballons
Test zeigt alarmierende Belastung mit Nitrosaminen

Hamburg (ots)

Hamburg, 17. 2. 2004 – In 17 von 21 untersuchten
Kinder- und Party-Ballons hat das Greenpeace-EinkaufsNetz bei Tests
gefährlich hohe Konzentrationen Krebs erzeugender Nitrosamine
festgestellt. Rückstandsfrei war keiner der getesteten Ballons. Die
Untersuchung zeigt auch, dass die Giftstoffe beim Aufblasen der
Ballons leicht über den Mund aufgenommen und verschluckt werden
können. Nitrosamine gehören zu den stärksten bekannten Krebs
auslösenden Stoffen beim Menschen und können vor allem Leber- und
Magentumore erzeugen. Greenpeace fordert Verbraucherministerin Renate
Künast (Grüne) auf, Rückstände von Nitrosaminen in Spielzeug umgehend
zu verbieten. Bislang gab es keine ausreichende Antwort des
Verbraucherministeriums (BMVEL).
„Den Karnevalisten rate ich, nur Ballons zu verwenden, die in
unserem Test gering belastet waren“, sagt Greenpeace Chemie-Experte
Manfred Krautter. „Kinder sollten zum Aufpusten nur Luftballonpumpen
verwenden und Ballons nicht in den Mund nehmen. Der Handel sollte
eventuell belastete Ballons zurücknehmen und den Kaufpreis
erstatten."
81 Prozent der untersuchten Ballons überschreiten deutlich den vom
Bundesinstitut für Risikobewertung und -kommunikation (BfR)
empfohlenen Grenzwert von 10 Mikrogramm pro Kilogramm Ballonmasse
(bis zum 46-fachen). Die am stärksten belasteten Ballons waren „Funny
Farm“ von Karstadt (464 Mikrogramm) und „everts“ von Woolworth (245
Mikrogramm). Geringer belastet waren Ballons der Handelsketten
Schlecker und dm. Die untersuchten Ballons stammen aus großen
Kaufhäusern, Spielwarengeschäften, Drogeriemärkten und von
McDonald's. Alle Luftballons wurden von zwei Speziallabors
untersucht.
Schon im Jahr 2002 hatte die zuständige Fachbehörde des BMVEL
einen verbindlichen Grenzwert für die Belastung von Ballons
gefordert. Im Jahr 2003 haben das BfR und das Land Baden Württemberg
das Ministerium erneut zum Handeln aufgefordert. Erst am 16.2.2004
hat das BMVEL auf Anfrage von Greenpeace erklärt, entsprechende
Änderungen vornehmen zu wollen. Termine für deren Umsetzung oder
Grenzwerte für Luftballons wurden allerdings nicht genannt. Für
Spielzeug wurde keine Regelung angekündigt.
Seit den sechziger Jahren ist bekannt, dass Nitrosamine beim
Vulkanisieren von Gummiprodukten entstehen können. Für Babysauger aus
Kautschuk oder Lebensmittel gibt es deswegen scharfe Grenzwerte.
Diese gibt es jedoch nicht für Luftballons, obwohl laut BfR beim
Aufblasen oder Lutschen gerade Kinder erhebliche Mengen Nitrosamine
aufnehmen können.
Das EinkaufsNetz, die Verbraucherorganisation von Greenpeace,
setzt sich für mehr Sicherheit und Qualität bei Lebensmitteln und
Konsumprodukten ein. Verbraucher können sich unter
www.greenpeace.de/einkaufsnetz über die Testergebnisse informieren
und sich aktiv für giftfreies Spielzeug einsetzen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel.
040-30618-358, und Verbraucherexpertin Corinna Hölzel vom
Greenpeace-EinkaufsNetz, Tel. 040-30618-365. Fotos (Labortests,
Kinder mit Ballons) erhalten Sie unter 040-30618-376/377. Internet:
www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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