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Greenpeace klagt für Schutz vor Terroranschlägen auf AKWs
Schleswig-Holstein und Hessen sollen AKWs Brunsbüttel und Biblis vom Netz nehmen

Hamburg (ots)

Zwei Jahre nach den Anschlägen des
11. September 2001 hat Greenpeace heute gemeinsam mit Anwohnern Klage
gegen Schleswig- Holstein und Hessen eingereicht, um die Abschaltung
der Atomkraftwerke Brunsbüttel und Biblis durchzusetzen. Die beiden
über 25 Jahre alten Reaktoren sind baulich gegen einen geplanten
Absturz eines Verkehrsflugzeuges völlig ungeschützt. Greenpeace hat
bereits im Dezember 2001 den Widerruf aller Betriebsgenehmigungen für
deutsche AKWs beantragt. Die zuständigen Behörden haben bis heute
nicht reagiert. Mit der heutigen Untätigkeitsklage sollen die
Ministerien in Schleswig-Holstein (Finanzen und Energie) und Hessen
(Umwelt, Landwirtschaft und Forsten) gezwungen werden, wenigstens
zwei der riskantesten deutschen Atomkraftwerke vom Netz zu nehmen.
"Seit zwei Jahren ignorieren die verantwortlichen Behörden, dass
die Bedrohung für Atomkraftwerke drastisch gestiegen ist", sagt
Stefan Schurig, Leiter des Energiebereiches bei Greenpeace, "der
Staat stellt damit die finanziellen Interessen der Stromkonzerne über
den Schutz der Bevölkerung vor Anschlägen." Keines der 19 deutschen
Atomkraftwerke ist gegen den Absturz eines Verkehrsflugzeuges
gesichert. Die Meiler Brunsbüttel und Biblis A sind besonders
gefährdet: Ihre Außenhülle ist nur gegen den Absturz eines kleinen
Sportflugzeuges ausgelegt.
Grundlage der Greenpeace-Klage ist das "Kalkar-Urteil" des
Bundesverfassungsgerichtes von 1978. Es legt fest, dass die Betreiber
von Atomkraftwerken und der Staat verpflichtet sind, Schutzmaßnahmen
gegen Risiken zu treffen. Tolerieren müssen die Bürger nur das so
genannte Restrisiko: Ereignisse, die nach dem "Maßstab praktischer
Vernunft" als sehr unwahrscheinlich gelten. Dazu zählte bislang auch
der zufällige Absturz einer Verkehrsmaschine auf einen Reaktor.
Jetzt besteht das Risiko aber nicht mehr nur in einem zufälligen
Absturz - sondern in einem gezielten Anschlag. "Es wird wohl nach dem
11. September keiner mehr bestreiten können, dass ein Anschlag auf
Atomkraftwerke mit einem Verkehrsflugzeug im Bereich des Möglichen
liegt", sagt Dr. Ulrich Wollenteit, Rechtsanwalt von Greenpeace.
"Wenn die Behörden das nicht wahrhaben wollen, müssen die Gerichte
klarstellen, dass dieses Risiko nicht hinzunehmen ist."
Die Bundesregierung hat selbst nach dem 11. September 2001 in
einem Gutachten die Gefährdung deutscher Atomkraftwerke untersuchen
lassen. Nach Presseberichten sollen dabei gravierende
Sicherheitslücken festgestellt worden sein. Das Gutachten wird seit
Monaten unter Verschluss gehalten. Gleichzeitig gibt es eindeutige
Erkenntnisse, dass auch die Attentäter des 11. September nukleare
Anlagen als Anschlagsziele erwogen hatten.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Stefan
Schurig, Tel. 0171-8780 837, oder an Pressesprecherin Heike
Dierbach, Tel. 0171-8781 184. Eine Fotomontage eines terroristischen
Anschlags mit einem Verkehrsflugzeug auf das AKW Biblis können Sie
unter 040-30618-376 anfordern. Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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