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Dieselfilter: Greenpeace bringt Autoindustrie auf Trab
Aber Partikelfilter nur für große PKW ist Augenwischerei – Nachrüstung ist möglich

Hamburg (ots)

Frankfurt, 8.9.03 – Kurz vor Start der
Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt hat
Greenpeace heute Zwischenbilanz zur Kampagne gegen Dieselkrebs
gezogen. Beinahe auf den Tag genau vor zwei Jahren, am 7. September
2001, leiteten die Umweltschützer juristische Schritte gegen die
Automobilindustrie und das Kraftfahrtbundesamt (KBA) ein. Und vor
einem Jahr, im September 2002, stellte Greenpeace einen gebrauchten
Mercedes 220 CDI mit einem Dieselruß-Partikelfilter vor. Seitdem ist
Bewegung in die Autoindustrie gekommen, die der Empörung der
Bevölkerung über dieses ungelöste Abgasproblem auf der IAA endlich
Rechnung tragen sollte.
„Wir haben vorgemacht, wie es funktioniert“, so Günter Hubmann,
Auto-Experte bei Greenpeace. „Nun müssen vor allem VW und
DaimlerChrysler nachziehen. Es kann nicht sein, dass sie sich hier
auf der Messe für die Partikelfilter für große Wagen feiern lassen
und die kleinen Wagen nur gegen Aufpreis mit dem lebensrettenden
Filter ausgestattet werden. Wir hoffen noch auf positive
Überraschungen“. Erst am Freitag stellte das Umweltbundesamt einen VW
Passat TDI mit dem ersten serienfähigen Nachrüstsatz des Herstellers
HJS vor. In Neuwagen feierte der Dieselfilter schon 2001 Premiere: im
Peugeot 607 mit dem sogenannten FAP-System.
Jedes Jahr sterben 8000 Menschen an dem sogenannten Dieselkrebs,
Lungenkrebs ausgelöst durch giftige Rußpartikel aus den Auspuffen der
Millionen Dieselfahrzeuge auf den Straßen. Außerdem leiden viele
Menschen in Folge der unnötigen Luftverschmutzung an Herzinfarkten,
Asthma und Allergien.
„Im Rahmen unserer Informations-Touren durch ganz Deutschland mit
unseren als Schweinen verkleideten herkömmlichen Dieselfahrzeugen
haben wir die Menschen wach gerüttelt“, so Günter Hubmann. Greenpeace
hatte zudem im Sommer in acht Städten an 16 Straßen Messboxen
aufgestellt. Die Messergebnisse nach vier Wochen zeigen, dass es in
den Städten Belastungen gibt, die die Grenzwerte des
Bundesimmissionsschutzgesetzes überschreiten. Das heißt, dass die
Menschen dort besonders stark gefährdet sind, an Dieselkrebs zu
erkranken.
Und der Greenpeace-Dieselfilter im Mercedes 220 CDI funktioniert
immer noch. Kurz vor Ende der 80.000 Kilometer-Testfahrt bescheinigt
der RW TÜV Essen, dass der Filter immer noch einwandfrei funktioniert
– für den Laien daran erkennbar, dass das weiße Taschentuch am
Auspuff weiß bleibt und nicht wie bei herkömmlichen Fahrzeugen
schwarz wird. Die Rußpartikel werden um 99% bis auf 0,001g/km
reduziert.
„Wenn Bundeskanzler Schröder sich hier am Donnerstag wieder als
Autokanzler feiern lässt, dann sollte er endlich seinen Einfluss
gelten machen, um den Trab der Autokonzerne in Galopp zu verwandeln“,
so Hubmann.“
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den
Greenpeace-Experten Günter Hubmann, Tel. 0179-5331415, oder an die
Pressesprecherin Katja Kreutzer, Tel. 0171-6035533. Fotos bekommen
Sie in der Greenpeace-Fotoredaktion, 040-30618-376 oder -377.
Internet: www.greenpeace.de und www.dieselkrebs.de.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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