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Firma Fritz Offermann: Friedhof für Afrikas Urwälder/Greenpeace kennzeichnet Holzlager mit metergroßen weißen Kreuzen/Neues UN- Embargo für Holz aus Liberia

Preußisch-Oldendorf ots) - Gegen den Handel mit
Holz aus den letzten Urwäldern Liberias protestieren seit den frühen
Morgenstunden rund 25 Greenpeace-Aktivisten bei der Firma "Fritz
Offermann Sägewerk und Holzimport" in Preußisch-Oldendorf (Nordrhein-
Westfalen). Die Umweltschützer malen auf das Dach des Firmengebäudes
den Schriftzug "Urwaldfriedhof Offermann". Mit metergroßen Kreuzen
aus weißer Farbe markieren sie auch das Holzlager auf dem Hof. Die
riesigen Stämme aus Liberia werden mit dem Spruch "Urwaldzerstörung"
und "Africa Crime" beschriftet. Der Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen (UN) hat gestern beschlossen, ein Handelsverbot für Holz aus
dem westafrikanischen Liberia zu verhängen. Denn mit den Gewinnen aus
dem Holzverkauf werden bislang die blutigen Bürgerkriege in Liberia
und den umliegenden Ländern finanziert.
Offermann ist einer der größten deutschen Importeure und
Verarbeiter von afrikanischem Urwaldholz. Das Unternehmen bezieht
auch große Mengen Holz aus Liberia - unter anderem von den
Schwesterfirmen OTC und RTC, deren Geschäftsführer Gus Kouwenhouven
laut UN-Berichten in den Waffenhandel verstrickt ist und dafür sogar
seine Holztransporter zur Verfügung stellt.
"Dem schmutzigen Geschäft der Firma Offermann mit Liberia ist
jetzt durch den UN-Beschluss ein Riegel vorgeschoben worden", sagt
Sandra Pfotenhauer, Waldexpertin bei Greenpeace. "Offermann muss nun
endlich umdenken und darf auch aus anderen afrikanischen Ländern kein
Holz aus Urwaldzerstörung mehr kaufen." Denn auch in Ländern wie
Kamerun, Kongo oder Gabun richtet die Nachfrage nach Urwaldholz große
ökologische und soziale Schäden an: In Kamerun beispielsweise wird
über die Hälfte der Stämme illegal geschlagen.
Das Holzembargo gegen Liberia ist auch ein Erfolg der Greenpeace-
Kampagne zum Schutz der letzten Urwälder. Im März 2002 hatte
Greenpeace schon einmal zehn Tage bei Offermann protestiert. Damals
weigerte sich der Geschäftsführer Jürgen Offermann, auf die
Greenpeace-Forderungen einzugehen. "Dabei ist eine Alternative
vorhanden," sagt Sandra Pfotenhauer, die auch damals mit Offermann
verhandelte: "Holz aus ökologisch und sozial nachhaltiger
Waldwirtschaft mit dem Siegel FSC." FSC steht für Forest Stewardship
Council (Weltforstrat). Mit diesem Siegel zertifiziertes Holz gibt es
zwar noch nicht aus Afrika, aber aus zahlreichen anderen Waldregionen
der Welt.
Am Montag dieser Woche kennzeichneten Greenpeace-Aktivisten den
Midgard-Hafen in Nordenham als Urwaldfriedhof. Über diesen werden die
afrikanischen Hölzer importiert und von dort aus zu Händlern wie
Offermann, Stoll/Feldmeyer (Bremen), Danzer (Reutlingen), Wagner (Bad
Essen bei Osnabrück) und Wijma (Drensteinfurt bei Münster) geliefert.
Anschließend werden sie zu Türen oder Parkett weiter verarbeitet oder
im Hafenbau eingesetzt.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie vor Ort die 
Greenpeace-Waldexpertin Sandra Pfotenhauer, Tel. 0171-603 55 32, 
oder Pressesprecherin Heike Dierbach, Tel. 0171-87 81 184. 
Fotos von der Aktion können Sie bei der Greenpeace-Fotoredaktion 
anfordern: Tel. 040-30618-376. 
Internet: www.greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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