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Patent auf Rattenmilch in Babynahrung
Greenpeace protestiert vor Europäischem Patentamt gegen Vergabepraxis

München (ots)

Greenpeace protestiert heute vor dem Europäischen
Patentamt in München gegen die Vergabepraxis bei Patenten in der EU.
Die Umweltschützer diskutieren mit dem Verwaltungsrat des Amtes über
Patente auf Leben. Eines der im vergangenen Jahr erteilten Patente
umfaßt genmanipulierte Kamele, Kühe, Ratten und Schweine, deren
Milch, inklusive der Babynahrung, die aus der Milch hergestellt
werden soll (EP 625197). Andere Patente wurden auf die Züchtung von
Weizen, mit oder ohne Gentechnik, erteilt. Außerdem vergab das Amt
weitreichende Patente auf menschliche Gene.
"Der Patentwahnsinn läuft weiter wie geschmiert. Der
Verwaltungsrat des Amtes hat es zu verantworten, dass Patente auf
Leben erteilt werden. Diese Vergabepraxis muss gestoppt werden,"
fordert der Patentexperte von Greenpeace, Christoph Then.
Mittlerweile gelten die in München erteilten Patente auf Leben in 27
Ländern auf dem europäischen Kontinent. Dabei hat die Patentvergabe
auf Leben keine ausreichende gesetzliche Grundlage. "Das Europäische
Patentamt ist politisch weitgehend außer Kontrolle geraten,"
kommentiert Then die Entwicklung. Greenpeace lehnt Patente auf Leben
ab. Leben ist keine Erfindung, Nutzungsrechte dürfen daher auch nicht
per Patent vergeben werden.
Insgesamt hat das Europäische Patentamt im vergangenen Jahr 115
Patente auf menschliches Erbgut, 38 Patente auf Saatgut und Pflanzen
und elf Patente auf Tiere vergeben. Für das Patentverfahren wurden
neu angemeldet: 505 Patente auf Tiere, 311 Patente auf Pflanzen und
2096 Patente auf Gene von Mensch und Tier. Das Amt stützt sich bei
seiner Patentvergabe auf eine höchst umstrittene Richtlinie der EU,
die für viele der Mitgliedsländer des Patentamtes wie die Schweiz,
die Türkei oder Bulgarien gar nicht vorgesehen war. Zudem wurde die
Richtlinie bisher nur von einer Minderheit der EU Länder umgesetzt.
Die Aktivisten übergeben dem Verwaltungsrat auch eine
Dokumentation von Stellungnahmen gegen Patente auf Leben. Die Liste
umfaßt zahlreiche politische Institutionen wie das Europäische
Parlament und den Europarat, Organisationen wie Europäische Ärzte-
und Bauernverbänden. Auch in Ost- und Zentraleuropa wächst die
Kritik: Die katholische Kirche in Polen sowie die Umweltverbände in
Ungarn melden neuerdings ihren Protest gegen Patente auf Leben an.
Achtung Redaktionen: Bei Rückfragen erreichen Sie Dr. Christoph Then
unter 0171-8780-832 oder Pressesprecher Björn Jettka unter
0171-8780-778. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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