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Greenpeace startet Überwachung der Kadetrinne
Vier Wochen mit der "Sunthorice" an der gefährlichen Tanker-Route in der Ostsee

Rostock (ots)

Mit dem umgebauten Feuerschiff "Sunthorice"
überwacht Greenpeace seit heute den Schiffsverkehr durch die
Kadetrinne in der Ostsee. Die "Sunthorice" wird vier Wochen lang im
Seegebiet zwischen Warnemünde und der dänischen Insel Falster liegen
und dort Schiffe beobachten und den Verkehr dokumentieren. An Bord
der "Sunthorice" sind Überseelotsen, die die Greenpeace-Aktivisten
bei der Überwachung rund um die Uhr unterstützen. Mit Radargeräten
wird eine der meistbefahrenen und gefährlichsten Wasserstraßen
Europas kontrolliert.
"Greenpeace wird in der Kadetrinne das tun, was das
Bundesverkehrsministerium schon längst hätte machen müssen", sagt
Christian Bussau, Schifffahrtsexperte bei Greenpeace. "Wir fordern,
dass die Schiffe hier Lotsen an Bord nehmen und verpflichtet werden,
sich bei der Einfahrt in die Kadetrinne zu melden - also Lotsen- und
Meldepflicht. Außerdem muss die Radarüberwachung verbessert werden.
Selbst wenn das AIS-System (automatisches
Schiffidentifizierungssystem) seit Sommer 2002 nach und nach bei den
Schiffen eingeführt wird, ist auf eine doppelte Kontrolle durch das
Radar schon aus Vorsorgegründen nicht zu verzichten." Dazu braucht
Deutschland ein Sicherheitsschiff in der Ostsee, das im Falle eines
großen Unfalls - wie zum Beispiel der Kollision eines Tankers mit
einer Personenfähre - Hilfe leisten kann.
Die Kadetrinne zwischen dem deutschen Darß nahe Rostock und der
dänischen Insel Falster ist eine der am stärksten befahrenen
Schifffahrtsrouten in Europa. Jährlich finden hier rund 63.200
Schiffsbewegungen statt (davon 8.200 Tanker und 14.600 Fähren). Die
Tanker erreichen Größen von über 150.000 Tonnen Tragfähigkeit. Die
Kadetrinne gilt wegen ihrer geringen Breite und Tiefe als schwieriges
Fahrwasser. Durchschnittlich ist in der Ostsee mit 23 Zwischenfällen
pro Jahr zu rechnen. Allein in der Kadetrinne und in dem umgebenden
Meeresgebiet ist es in den vergangenen zehn Jahren zu 22
Zwischenfällen gekommen.
Deutschland ist auf ein Tankerunglück nicht ausreichend
vorbereitet. "Anlässlich der Ölpest durch die ‚Prestige' muss jeder
begreifen, dass so ein Unglück jeden Tag auch in der Ostsee auftreten
kann", so Christian Bussau. "Auch die ‚Prestige' fuhr durch die
Kadetrinne. Wenn dort ein Öltanker verunglückt, ist die deutsche
Küste von Lübeck über Rostock und Rügen bis Usedom gefährdet. Wir
brauchen an der deutschen Küste Sicherheitshäfen - Schutzplätze - in
die man havarierte Schiffe bringen kann."
Schon vom 28. April bis zum 28. Mai  2001 überwachte Greenpeace
die Kadetrinne. Täglich wurden 90 bis 156 Schiffsbewegungen durch
Radar verfolgt. Umweltschützer und Lotsen beobachteten über 200
Regelverstöße durch die Schifffahrt, z.B. Schiffe, die entgegen der
allgemeinen Verkehrsrichtung fuhren oder Fast-Zusammenstöße. Ein
Schiff lief während der Beobachtung auf Grund.
Achtung Redaktionen! Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr.
Christian Bussau, Greenpeace-Schifffahrtsexperte, unter Tel.:
0171-8780805, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel.: 0171-8780-778.
Fotos erhalten Sie unter Tel.: 040-30618377, Videomaterial unter
Tel.: 040-30618375. Ausführliche Informationen zur Kadetrinne finden
Sie zum Download (8MB)
unter:www.greenpeace.org/multimedia/download/1/73484/0/Kadetrin.pdf

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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