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Greenpeace-Protest in über 40 Städten: Deutsche Baumärkte verramschen die letzten russischen Urwälder

Hamburg/Magdeburg (ots)

Holz aus den letzten Urwäldern Russlands
wird in deutschen Baumärkten als Billigangebot verramscht. Dagegen
protestiert Greenpeace heute in 45 deutschen Städten, darunter in
Bremen, Dortmund und Magdeburg. Die Aktivisten kennzeichnen in den
Baumärkten Hornbach, Hagebau und Max Bahr Fichten und Kiefernholz aus
den letzten Urwäldern Russlands mit einem Aufkleber: "Finger Weg -
Urwaldzerstörung". Auf dem Dach des Baumarktes Hornbach in Magdeburg
postieren die Umweltschützer eine vier Meter hohe Braunbären-Skulptur
und entrollen ein Transparent mit dem Slogan "Urwaldzerstörung: hier
bei Hornbach im Angebot". Vor und in den Baumärkten informiert
Greenpeace die Kunden sowie die Marktleitung über die entdeckten
Urwaldhölzer, die als Wandvertäfelungen oder Material für den
Dachausbau angeboten werden.
"Dieses Holz kommt aus einem der letzten Urwälder Europas", sagt
Oliver Salge, Greenpeace-Waldexperte in Magdeburg. "Der Urwald ist in
Jahrhunderten gewachsen und wird innerhalb weniger Wochen in
Billigholz verwandelt. Der Baumarkt Hornbach ist mit verantwortlich
für die Zerstörung der letzten Urwälder und muss dieses Holz aus den
Regalen nehmen." Greenpeace fordert, dass die Baumärkte nur noch
FSC-zertifiziertes Holz anbieten.
Deutschland bezieht pro Jahr Holz und Papier im Wert von über 280
Millionen Euro allein aus Russland. Ein Teil des Holzes stammt aus
einem der letzten großen Urwälder Europas, dem Dvinsky-Urwald. Dieser
1,5 Millionen Hektar große Urwald in der Region Archangelsk am Weißen
Meer ist eines der letzten großen Rückzugsgebiete für seltene Tiere
wie den Braunbären oder das Gleithörnchen.
Ab Sonntag, den 7. April treffen sich in Den Haag die Minister der
Vertragsstaaten der Konvention für biologische Vielfalt (COP6-CBD),
um einen zehnjährigen Aktionsplan für den Schutz der Urwälder zu
erarbeiten. "Auf dem Urwaldgipfel hat die Bundesregierung die Chance,
ein Zeichen für den Urwaldschutz zu setzen. Wir fordern, dass sie
sich für einen sofortigen Abholzungsstopp in den Urwäldern einsetzt",
sagt Salge.
Weltweit droht den "Fantastischen Sieben" - den sieben noch
existierenden großen Urwaldregionen - die Abholzung. Außer den
Urwäldern im Norden Europas gehören dazu die nordischen Urwälder in
Sibirien und Kanada, die tropischen Regenwälder am Amazonas, in
Zentralafrika und in Südostasien sowie die Bergwälder Chiles.
Jährlich verschwinden 150.000 Quadratkilometer Urwald - alle zwei
Sekunden ein Fußballfeld.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel.
0171-6035531. Informationen zu den russischen Urwäldern erhalten Sie
ab Montag bei Greenpeace, Tel. 040-30618-336. Fotos von der Aktion
unter 040-30618-376. Internet: www.greenpeace.de/urwald.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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