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Nächtlicher Greenpeace-Protest im Hamburger Hafen gegen Urwaldzerstörung in Russland

Hamburg (ots)

Mit Kletterern und Schlauchbootfahrern hat die
Umweltorganisation Greenpeace in der eiskalten Nacht von Freitag auf
Samstag gegen den Import von Papier und Zellstoff aus russischen
Urwäldern protestiert. Im Hamburger Hafen erklommen Aktivisten von
Schlauchbooten aus die Bordwand des Frachters "Zamoskvorechye"
(sprich: Samoskforetschi). Sie brachten zwischen den Verladekränen
ein Transparent mit dem Slogan "Kein Urwald für Papier" an. Auch an
Land stiegen Greenpeace-Kletterer auf einen Kran und befestigten ein
Banner auf russisch. Von Bord des Greenpeace-Schiffes "Beluga"
projizierten die Umweltschützer ihren Protest gegen die
Urwaldvernichtung mit Großbild-Dias auf den Schiffsrumpf. Die
Demonstration endete ohne Zwischenfälle gegen 2 Uhr in der Nacht.
Die 100 Meter lange "Zamoskvorechye" kam aus Archangelsk, einer
russischen Hafenstadt am Weißen Meer westlich des Ural. Sie hat
Papier, Pappe und Zellstoff geladen, für dessen Produktion der
Dvinsky-Urwald zerstört wird, einer der letzten großen Urwälder
dieses Kontinents. Dieser Wald gehört zu den größten, natürlichen
Rückzugsgebieten des Braunbären. Im Jahr 2000 importierte Deutschland
Papier und Zellstoff im Wert von über 250 Millionen Mark aus
Russland.
"Wir haben trotz der Kälte zeigen können, dass Papier aus
Urwaldvernichtung hier nicht unbemerkt angeliefert werden kann, "sagt
Oliver Salge, Waldexperte bei Greenpeace. "Oft ist gar nicht bekannt,
das es in Russland noch solche Schatzkammern der nordischen
Artenvielfalt gibt. Wenn die Abholzung so weiter geht wie bisher,
allerdings nicht mehr lange." Mit der Urwaldvernichtung sind dann
auch die letzten europäischen Braunbären in Gefahr, von denen es nur
noch 5.500 bis 6000 gibt.
Im April nächsten Jahres wird in Den Haag über den Schutz der
letzten Urwälder auf der ganzen Erde verhandelt. Auf der
Vertragsstaatenkonferenz der Konvention für biologische Vielfalt
(COP6-CBD), dem Urwaldgifpel, geht es um einen zehnjährigen
Aktionsplan für die Urwälder. Greenpeace fordert die Bundesregierung
auf, sich für einen sofortigen Abholzungsstopp in diesen wertvollen
Wäldern auf der Nord- wie auf der Südhalbkugel einzusetzen.
Achtung Redaktion: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel.
0171-3728410, und Pressesprecherin Svenja Koch, Tel. 0171-8780-828.
Fotos und Beta-Material können wir zur Verfügung stellen. Internet:
www.greenpeace.de/urwald.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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