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"Das rot-grüne Entsorgungskonzept: Atommüll nach Frankreich"
Greenpeace Aktion am deutsch-französischen Grenzübergang

Kehl/Straßburg (ots)

Eine hundert Meter lange Reihe aus 150
gelben Fässern mit schwarzem Atomzeichen markiert seit heute morgen
den deutsch-französischen Grenzübergang bei Kehl. Zwanzig
Greenpeace-Aktivisten aus Deutschland und Frankreich haben die
Fässerwand unmittelbar vor dem französischen Schlagbaum errichtet, um
damit gegen die geplanten Atomtransporte zwischen Deutschland und
Frankreich zu protestieren. Auf einem Transparent steht: "Das
deutsche Entsorgungskonzept: Atommüll nach Frankreich".
Greenpeace setzt damit die Proteste gegen die von der
Bundesregierung beschlossene Lieferung von 1250 Tonnen Atommüll nach
Frankreich fort. Diese Menge an abgebrannten Brennstäben wollen
deutsche Atomkraftwerke innerhalb der nächsten fünf Jahre in die
französische Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) La Hague schicken.
"Die Bundesregierung rechtfertigt den bevorstehenden
Castor-Transport von Frankreich nach Gorleben mit der 'nationalen
Verantwortung' Deutschlands für seinen Atommüll," sagt Sven Teske,
Energieexperte von Greenpeace. "Das ist aber nicht der wahre Grund.
Die vergleichsweise geringe Menge Atommüll soll nur in die
Bundesrepublik transportiert werden, damit viel größere Mengen
deutschen Atommülls wieder nach Frankreich rollen können."
Schon heute verfügen die deutschen Atomkraftwerksbetreiber allein
für dieses Jahr über Transport-Genehmigungen von 25 Atombehältern
nach Frankreich. Der sogenannte "Atomkonsens" erlaubt den
Energiekonzernen bis zum Jahr 2005 noch rund 500 Transporte in die
WAA in La Hague (F) und Sellafield (UK). Die französische Regierung
hatte jedoch zur Bedingung gemacht, dass zuvor wenigstens ein
Transport  Atommüll von Frankreich nach Deutschland zurück bringt.
Die Wiederaufarbeitung von Atommüll führt zu einer großflächigen,
radioaktiven Verseuchung  im Umfeld der Atomanlagen von La Hague und
Sellafield. In La Hague etwa werden jeden Tag  rund 1,4 Millionen
Liter (!) radioaktiv belastete Abwässer in den Ärmelkanal gepumpt.
Die Rate an Blutkrebserkrankungen von Kindern und Jugendlichen in der
Umgebung der Anlage ist dreimal höher als im Landesdurchschnitt. Vor
allem die Atomstromkonzerne PreussenElektra und Bayernwerke (heute
E.on), RWE und HEW liefern ihren Atommüll bereits seit Anfang der
70er Jahre nach La Hague.
Nach der Aktion in Kehl startet Greenpeace in Frankreich eine Tour
entlang der möglichen Transportstrecke, um über die Gefährlichkeit
von Atomtransporten zu informieren.
Achtung Redaktionen: 
Foto-Material erhalten Sie bei Pressesprecher Stefan Schurig, Tel.
0171-8780-837. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den
Greenpeace-Energieexperten Sven Teske vor Ort Tel.: 0172-4040754.
Internet: www.greenpeace.de/castor

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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