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Meilensteine für den Schutz der Nordsee
Greenpeace zieht Bilanz über die im Sommer 2008 versenkten Steine vor Sylt

Hamburg (ots)

Die von Greenpeace-Aktivisten vor Sylt versenkten
Steine schützen die Artenvielfalt vor zerstörerischen 
Fischereimethoden. Dies geht aus einem heute veröffentlichten 
Gutachten hervor. Im August 2008 hatten Aktivisten 320 Naturfelsen 
zum Schutz vor der Schleppnetz-Fischerei am Sylter Außenriff 
versenkt. Eine Untersuchung der Steine zeigt nun, dass dort keine 
Schleppnetz-Fischerei mehr stattgefunden hat. Zahlreiche Arten 
besiedeln zudem die mehr als 300 Tonnen Felsgestein, die das 
Außenriff erweitern. In den nächsten Wochen werden 
Greenpeace-Aktivisten damit beginnen, Steine vor der schwedischen 
Küste zu versenken.
"Bei unseren Meeresschutz-Steinen bleibt die Natur sich selbst 
überlassen", sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. 
"Schutzgebiete wirken wie eine Atempause für die übernutzten Meere. 
Hier können sich Fischbestände und Lebensräume erholen."
Das Sylter Außenriff ist eines der seltenen Steinriffe in der 
Nordsee. Obwohl das 5300 Quadratkilometer große Gebiet vor Sylt und 
Amrum schon vor fünf Jahren als Schutzgebiet ausgewiesen wurde, 
werfen Fischer dort ihre Schleppnetze aus und pflügen den Meeresboden
um. Beim Fang von Schollen, Seezungen und Krabben landen auch junge 
Fische und andere Meerestiere in den Maschen, die als toter Beifang 
über Bord geworfen werden. Schwere Saugbagger für den Abbau von Sand 
und Kies bedrohen zudem die Artenvielfalt im Schutzgebiet. Greenpeace
fordert die Bundesregierung auf, für echte Schutzgebiete zu sorgen.
Bis heute hat die Bundesregierung keine Maßnahmen ergriffen, um 
das als Natura 2000-Schutzgebiet gemeldete Sylter Außenriff zu 
sichern. Die Greenpeace-Schutzmaßnahme wurden als illegal bezeichnet 
und verboten. Statt der geplanten 1000 Felsbrocken konnten daher nur 
320 versenkt werden. Die schwedische Regierung erkennt hingegen den 
Nutzen von Natursteinen zum Schutz des Meeres an. Um die 
Fischbestände in den Gewässern vor Schweden zu schützen, wird 
Greenpeace dort ab August Steine versenken.
Greenpeace-Taucher hatten in den vergangenen Wochen den Zustand 
der Steine in 30 Meter Wassertiefe kontrolliert und Proben genommen. 
Die heute vorgelegte Auswertung eines unabhängigen Gutachterbüros 
zeigt, welches vielfältige Leben die Steine ermöglichen: Seenelken 
und Moostierchen siedeln sich an, Butterfisch und Zwergbutt wird 
Nahrung und Schutz geboten, Tintenfische legen hier ihren Laich ab.  
Auch Schweinswale, die zur Paarung und Geburt in das Schutzgebiet 
kommen, wurden bei der Untersuchung beobachtet. Schollen und 
Seezungen können sich erholen und zukünftig außerhalb des 
Schutzgebietes vermehrt gefangen werden.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack, Tel. 
0171-8780 841 und Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618 343.
Das Gutachten finden Sie unter www.greenpeace.de. Aktuelle Bilder der
Steine erhalten Sie unter 040-30618 376, für Videomaterial auch als 
Download vom FTP-Server erreichen Sie AVT unter Tel. 040-8550 3402.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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