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Fußball-Trikots noch immer mit Gift belastet /Hohe Konzentrationen von Organozinn-Giften durch PVC-Aufdrucke

Hamburg (ots)

Nach Untersuchungen von Greenpeace sind in
Deutschland verkaufte Fußballtrikots noch immer mit TBT und anderen
giftigen Organozinn-Verbindungen belastet. In sechs von sieben Anfang
Februar gekauften Bundesliga-Trikots der Hersteller Nike, Puma,
Adidas, Fila und Jako fand Greenpeace Giftzusätze in teilweise sehr
hohen Konzentrationen von bis zu 10.300 Mikrogramm pro Kilogramm. Die
Ergebnisse stehen im Widerspruch zu Aussagen einzelner Hersteller,
die behaupten, in ihren Trikots seien keine bedenklichen oder gar
keine Giftkonzentrationen mehr vorhanden.
In den Trikots der Vereine Schalke 04, 1. FC Kaiserslautern,
Fortuna Köln, HSV und FC St. Pauli fanden sich "Chemie-Cocktails" aus
Monobutylzinn (MBT), Dibutylzinn (DBT), Tributylzinn (TBT),
Tetrabutylzinn (TTBT), Monooctylzinn (MOT) und Dioctylzinn (DOT).
Nicht oder nur gering belastet waren nur die Trikots der Vereine
Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln.
Die giftigen Chemikalien stammen aus den PVC-Aufdrucken der
Trikots, während sich in den unbedruckten Teilen keine oder nur
geringe Spuren der Gifte fanden. Organozinn-Verbindungen werden
häufig als Stabilisatoren in PVC-Produkten eingesetzt.
D  ie Gifte können auch durch Hilfsmittel in die Textilien gelangen.
Nach Greenpeace-Recherchen sind auf dem deutschen Markt derzeit
sieben Hilfsmittel für die Textilindustrie erhältlich, die giftige
Organozinn-Verbindungen enthalten. Hersteller sind unter anderem die
Firmen BASF, Ciba, Dr. Böhme, Thor und Sanitized.
"Trotz Zusicherungen der Hersteller findet sich immer noch Gift in
Sport-Trikots. Die Textilindustrie begrüßt zwar ein TBT-Verbot. Zu
den anderen Organozinn-Verbindungen aber, die viel häufiger in
Textilien eingesetzt werden als TBT, schweigt sie sich aus. Ein
umfassendes Verbot dieser Giftcocktails wollen die Hersteller
anscheinend vermeiden", so Greenpeace-Chemieexperte Manfred Krautter.
Als Einstieg zum geplanten Verbot von Organozinn in Deutschland
führt das Umweltbundesamt heute und morgen in Berlin Anhörungen
durch, bei denen die Industrievertreter auch die Einsatzbereiche der
umstrittenen Stoffe nennen werden. Greenpeace fordert die
Bundesregierung auf, das angekündigte Verbot von TBT und anderen
Organozinn-Verbindungen rasch und lückenlos auf den Weg zu bringen.
Manfred Krautter: "Die Textilbranche und andere Verwender müssen
vollständig auf Organozinn verzichten. Die Produktion dieser Stoffe
muss gestoppt und Importwaren entsprechend kontrolliert werden. Die
Verbraucher müssen endlich vor diesen Giften geschützt werden."

Rückfragen bitte an:

Manfred Krautter
Tel. 0171-8780-810
Thilo Maack
Tel. 040-30618-359
Pressesprecher Michael Hopf
Tel. 0171-8780-835
Hier können Sie die Untersuchungs-Ergebnisse erhalten. Internet-Info:
www.greenpeace.de

Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340
Fax 040 / 306 18 - 130
presse@greenpeace.de
www.greenpeace.de
Anschrift
Greenpeace e.V.
Große Elbstr. 39
22767 Hamburg
Politische Vertretung Berlin
Chausseestr. 131
10115 Berlin
Tel. 030 / 30 88 99-0
Fax 030 / 30 88 99-30

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