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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum "Aus von Ancelotti beim FC Bayern":

Regensburg (ots)

Wer die Münchner in der Saisonvorbereitung sah, der hat es kommen sehen. Da wirkte der FC Bayern bisweilen wie eine Karikatur seiner selbst, lauffaul, behäbig, uninspiriert, fast desinteressiert. Ein spielerisches Zwischenhoch in der Liga vermochte nicht zu kaschieren, dass sich Carlo Ancelottis Fähigkeiten nicht mehr mit den Anforderungen an seinen Job decken. Der Italiener ist ein routinierter Moderator, der eine Spitzenmannschaft bei Laune halten und ihre Egoismen austarieren kann. Was die Bayern aber derzeit brauchen, ist ein mutig eingeleiteter Umbruch. Sie brauchen eine neue Idee. Der Glanz des Triples im Jahr 2013 verblasst. Diese Mannschaft ist erkennbar über den Zenit hinaus. Dass Arjen Robben und Franck Ribéry ihre besten Jahre hinter sich haben, ist sicherlich ein Problem. Aber auch der "Mittelbau" mit tragenden Säulen wie Robert Lewandowski, Mats Hummels, Javi Martinez oder Jerome Boateng marschiert stramm auf die 30 zu. Carlo Ancelotti eignet sich nicht zum Revolutionär. Die Aufstellung, mit der er in Paris selbst die Trainerdämmerung einläutete, hatte etwas von einer Trotzreaktion. Sie zeugte von Orientierungslosigkeit. Ein Plan sieht jedenfalls anders aus. Nach der Ära Pep Guardiola und der Episode Ancelotti spricht wenig dafür, dass ein weiterer hochdekorierter Toptrainer aus dem Ausland in München das Zepter schwingen wird. Die Erinnerung an die glorreichen Zeiten unter dem gänzlich unprätentiösen Jupp Heynckes dürfte den Bayern-Oberen bei der Suche nach einem Nachfolger den Weg weisen. Mag sein, dass es auf die Lösung Thomas Tuchel hinausläuft. Ohne Risiko wäre sie freilich nicht. Der 44-Jährige hat zwar eine Idee, gilt jedoch als stur bis hart an die Grenze zum Starrsinn. Ob er in den sehr speziellen Bayern-Kosmos passt, ist fraglich. Einen grandios gescheiterten Querkopf gab's in München schon einmal. Er hieß Jürgen Klinsmann.

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