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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur "Westbalkan-Konferenz"

Regensburg (ots)

Die Balkanländer sollen der EU nicht wirklich beitreten, aber die Völker dort unten sollen bitte fest daran glauben. Das ist das heimliche Einverständnis, unter dem sich west- und südosteuropäische Regierungen heute in Wien zu einer großen "Westbalkan-Konferenz" treffen. Die prominente Beteiligung, bis hin zu Kanzlerin Angela Merkel, bestätigt den Befund nur. Man muss schon die höchsten Würdenträger auffahren, um den Glauben an die falsche Botschaft zu retten. In den sechs Staaten "Rest-Europas", Serbien, Bosnien, Albanien, Mazedonien, Kosovo und Montenegro, wird alles schlimmer statt besser. Keines der Länder hat sich vom Einbruch der Euro-Krise nur ansatzweise erholt. Armut und sogar Elend breiten sich aus. Politisch geht kaum etwas voran. Geld und Energie aus Brüssel fließen auf den Balkan gerade so viel, dass die Südosteuropäer sich nicht an die Autokraten in Moskau oder Istanbul verkaufen. Wie es um die europäische Zukunftsvision für diesen Teil der Welt wirklich bestellt ist, hat Berlin gerade klargemacht: 25 000 Menschen will die deutsche Bundesregierung nach Serbien zurückschicken - in ein Land also, für dessen Bewohner angeblich so bald wie möglich Freizügigkeit in Europa gelten soll. Die Machthaber der Balkanländer spielen das falsche Spiel gern mit. Ihre Machthaber haben allesamt Grund, sich vor dem "Sanader-Syndrom" zu fürchten und wie der frühere kroatische Premier Ivo Sanader noch vor dem Beitritt im Gefängnis zu enden. Nicht unbedingt, weil sie so kriminell wären; aber ihre Art, an die Macht zu kommen und sich dort zu halten, ist mit EU-Normen nun einmal nicht kompatibel. Man ergänzt sich prächtig: Die einen tun so, als wollten sie beitreten. Die anderen tun so, als wollten sie sich erweitern.

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