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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Thomas Spang zu Nahost/USA

Regensburg (ots)

Neues Jahr, alte Denkschablonen. Das ist die traurige Realität, die John Kerry zwischen Jerusalem und Ramallah erwartete. Überschattet wurde der zehnte Besuch in der kurzen Amtszeit des US-Außenministers von dem dramatisch verschlechterten Gesundheitszustand des früheren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon, der seit 2006 im Wachkoma liegt. Das Schicksal des vom Falken zum Advokaten eines israelisch-palästinensischen Ausgleichs gewandelten Likud-Politikers steht seit langem als tragisches Symbol für den festgefahrenen Friedensprozess. Kerry dürfte das im Sinn gehabt haben, als er zu Beginn seiner neuen Pendelmission davon sprach, die Führer Israels und der Palästinenser seien an dem Punkt angelangt, an dem sie schwierige Entscheidungen treffen müssten. Der Chef-Diplomat aus Washington ahnt, was passiert, wenn seine ehrgeizige Mission scheitert. Der Friedensprozess dürfte dann auf absehbare Zeit mausetot sein. Dabei sollte Israel mit Blick auf Iran ein besonderes Interesse daran haben, die Palästinenserfrage zu lösen. Tragischerweise erkennt Netanjahu nicht die Möglichkeiten, die sich in einem veränderten Nahen Osten eröffnen, in dem viele arabische Nachbarn dieselbe Furcht vor den Hegemonialansprüchen eines potenziell nuklear bewaffneten Iran teilen. Die Behandlung der Palästinenser bleibt der Stachel im Fleisch, der eine Friedenslösung verhindert. Kerry sieht diesen Zusammenhang sehr deutlich. Daher setzt er genau hier den Hebel an.

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