PM Wilde Weiden für die Heide – Heinz Sielmann Stiftung setzt verstärkt auf ganzjährige Beweidung in der Döberitzer Heide
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Wilde Weiden für die Heide – Heinz Sielmann Stiftung setzt verstärkt auf ganzjährige Beweidung in der Döberitzer Heide
Die Heinz Sielmann Stiftung entwickelt ihr Beweidungskonzept in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide zum Schutz wertvoller Lebensräume weiter. Statt maschineller Landschaftspflege übernehmen zunehmend große Pflanzenfresser wie Rinder und Pferde die Arbeit. Die extensive Ganzjahresbeweidung trägt entscheidend zum Erhalt der artenreichen Offenlandschaften bei und bringt Tierwohl, Biodiversität und Naturerlebnis in Einklang. In den Bereichen Kiefbruch, Kesselbruch und Hasenheide werden dazu neue Weideflächen umzäunt.
Die Heinz Sielmann Stiftung setzt in der Döberitzer Heide konsequent auf eine möglichst naturnahe Landschaftspflege. Künftig werden noch größere Teile der rund 3.600 Hektar großen Sielmanns Naturlandschaft von robusten Rindern und Pferden beweidet. Diese extensive Ganzjahresbeweidung bildet das Herzstück des „Wilde-Weiden“-Konzepts der Stiftung. Ziel ist es, die wertvolle Offenlandschaft dauerhaft zu erhalten, die Lebensraum für eine Vielzahl seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten ist.
„Rinder und Pferde sind unsere bevorzugten tierischen Landschaftspfleger – sie halten Flächen offen, schaffen Strukturvielfalt und tragen dazu bei, dass sich natürliche Dynamiken entfalten können“, erklärt Peter Nitschke, Leiter der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide: „Der Einsatz großer Pflanzenfresser hat ganz unterschiedliche positive Effekte auf die biologische Vielfalt: Er fördert Insektenpopulationen, die vom Dung der Tiere leben oder in offenen, sandigen Bodenstellen ihre Nester anlegen. Davon profitieren wiederum viele Vögel, Reptilien oder auch Säugetiere wie Fledermäuse, die die Insekten als Nahrung benötigen.“
Wilde Weiden machen Naturschutz erlebbar
Ein weiterer Vorteil: Besucherinnen und Besucher können künftig noch häufiger Tiere in der Landschaft beobachten. Ob Galloways, Konik-Pferde, Wasserbüffel oder Aueroxen – sie machen die Wilden Weiden zu einem lebendigen Naturerlebnis. „Besonders für Familien mit Kindern macht das einen Besuch in der Döberitzer Heide noch attraktiver: Man hört das Wiehern der Pferde oder das Muhen der Rinder und kann ihr natürliches Verhalten im Herdenverbund beobachten“, so Nitschke.
Damit die Tiere ganzjährig sicher grasen können, finden über die kommenden Monate Zaunarbeiten in den Bereichen Kiefbruch, Kesselbruch und Hasenheide statt. Neue Weideflächen werden umfriedet, um die Sicherheit der Tiere und Besucher zu gewährleisten und die angrenzenden Verkehrswege zu schützen.
Gut für Biodiversität, Klima und Tierwohl
Die Beweidung wird im Auftrag der Stiftung von mehreren Landwirtschaftsbetrieben durchgeführt. Dazu gehören unter anderem der Naturschutz-Förderverein Döberitzer Heide e.V. sowie die Betriebe Döberitzer Heide Galloways und Biohof Betula.
Lisa Querhammer, Geschäftsführerin des Biohofs Betula, betont: „Die ganzjährige Beweidung reduziert den betrieblichen Ressourcenverbrauch, fördert die biologische Vielfalt auf den Flächen und nicht zuletzt das Wohl der Tiere. Unsere Rinder und Pferde leben fast ganzjährig im Freien, finden ihr Futter auf den Weiden und können ihr natürliches Verhalten bestmöglich ausleben. Diese Form der Weidehaltung verbindet Tierwohl, Klimaschutz und Landschaftspflege – nachhaltiger kann Landwirtschaft kaum sein.“
Mit dem Ausbau der ganzjährigen Weidehaltung stärkt die Heinz Sielmann Stiftung ihr Ziel, großräumige, naturnahe Landschaften zu entwickeln, die sich weitgehend selbst erhalten. Davon profitieren zahlreiche seltene und gefährdete Arten ebenso wie Menschen, die in der Döberitzer Heide eine abwechslungsreiche, lebendige Naturlandschaft erleben können.
Mehr über Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide erfahren Sie hier.
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Hintergrund
Leitlinien für extensive Ganzjahresbeweidung neu aufgelegt
Die „Leitlinien für die tiergerechte ganzjährige Weidehaltung von Rindern und Pferden auf Naturschutzflächen“ wurden von einem breiten Fachgremium aus Wissenschaft, Naturschutz und Landwirtschaft erarbeitet. Im August 2025 sind sie in einer überarbeiteten Neuauflage erschienen. Sie beschreiben, wie ganzjährige, extensive Beweidung mit gleichzeitig hohen Tierwohlstandards umsetzbar ist. Die Heinz Sielmann Stiftung war an der inhaltlichen Erarbeitung der Leitlinien beteiligt und setzt deren Grundsätze in ihren „Wilden Weiden“ praktisch um. Die Leitlinien sind hier online abrufbar.
Florian Amrhein Pressesprecher Telefon: +49 (0)5527 914 428 Mobil: +49 (0)160 889 38 09 E-Mail: florian.amrhein@sielmann-stiftung.de