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Verdi-Verhandlungsführer Reschinsky in "nd.DerTag" zum Tarifstreit bei Lufthansa: Erzwingungsstreiks nicht ausgeschlossen

Berlin (ots)

Das Luftfahrtunternehmen Lufthansa und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verhandeln diese Woche erneut über einen Tarifvertrag für das Bodenpersonal. Die Gewerkschaft fordert für die rund 25.000 Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Von dem festen Sockelbetrag sollen vor allem die unteren Entgeltgruppen profitieren, die unter der Inflation der letzten Jahre besonders gelitten hätten, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky gegenüber der in Berlin erscheinenden Zeitung "nd.DerTag" (Donnerstagausgabe). "Dann haben die Beschäftigten auch nachhaltig etwas von dem guten Geschäftsergebnis, das erneut Milliardengewinne aufweist und sich im Vergleich zum Vorjahr noch mal verbessert hat", begründete er die hohen Lohnforderungen. Sollte es im Zuge der laufenden Verhandlungen zu keiner Einigung kommen, könne es laut Reschinsky auch zu Erzwingungsstreiks kommen. Darüber würden die Verdi-Mitglieder gemeinsam in einer Urabstimmung entscheiden.

Die Lufthansa hatte dem Bodenpersonal zuletzt eine zweistufige Gehaltserhöhung von knapp zehn Prozent im kommenden Dezember und Februar nächsten Jahres angeboten. Hinzu soll eine einmalige Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro kommen. Das Angebot ist laut Reschinsky jedoch unzureichend. "Während der Krise haben die Beschäftigten dem Unternehmen geholfen, indem sie auf Lohnforderungen verzichtet haben. Vor dem Hintergrund der Reallohnverluste der letzten drei Jahre ist das Angebot schlicht nicht anschlussfähig. Deswegen gab es in den vergangenen Tagen auch wieder Streiks", sagte er. Über die parallel laufenden Tarifverhandlungen für das Kabinenpersonal der Lufthansa, die die Gewerkschaft UFO führt, sagte Reschinsky, dass die Gewerkschaften zwar nicht zusammenarbeiten würden. "Trotzdem sind wir mit den Streikenden in der Kabine solidarisch. Da ist kein Platz für Gewerkschaftskonkurrenz."

Die Verhandlungen zwischen Verdi und Lufthansa sind für Mittwoch und Donnerstag angesetzt. Eine Einigung gilt als unwahrscheinlich.

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