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Neues Deutschland: zu den Beziehungen Israel-Ägypten

Berlin (ots)

Die israelische Botschaft in Kairo wird von einem Mob gestürmt, und aus Jerusalem kommen vor allem beschwichtigende Worte. Das mag überraschen, zumal es in diesem Fall keine zwei Meinungen gibt: Das gewaltsame Eindringen in eine diplomatische Vertretung stellt einen Vorfall dar, der gewöhnlich heftige bilaterale Krisen auslöst. Warum nicht in diesem Fall? Weil Israel nicht das geringste Interesse daran hat. Premier Netanjahu weiß sehr wohl, dass Kairo den Vorfall weder initiierte noch begünstigte und dass man mit empörungsgeladenen Fensterreden den schlafenden Riesen, den die ägyptischen Volksmassen als Akteur im Nahostkonflikt bisher darstellen, wohl erst so richtig wecken würde. Und uneingestanden sieht man jetzt, dass es ein Fehler war, sich nicht wenigstens zu entschuldigen, als man vor Wochen sechs ägyptische Grenzer, die in die Schusslinie gerieten, einfach so abknallte. Mit politischer Großmäuligkeit hat Netanjahu gerade die regionale Großmacht Türkei ohne Not brüskiert. Inzwischen lässt sich das israelisch-türkische Zerwürfnis nicht mehr so einfach aus der Welt schaffen, wie es eine simple Entschuldigung wegen der Tötungen auf dem Gaza-Schiff »Mavi Marmara« vor wenigen Monaten gewiss noch getan hätte. Mit Ägypten will man nun achtsamer umgehen. Und so geht Netanjahu praktisch auf die Knie für Unrecht, das eigentlich Israel widerfuhr.

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