Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: Gezeichnet vom Gift

Berlin (ots)

Der Rotschlamm, der über sieben ungarische Dörfer hinweggeflossen ist, um dann in Raab und Donau zu gelangen, hat einen Vorteil gegenüber anderen giftigen Ausflüssen der Profitgier: Er ist sichtbar. Man kann genau sehen, wo Boden, Grundwasser und Uferzonen - vermutlich für Jahrzehnte - verseucht sein werden.

Man wünschte sich, dass die, die verantwortlich sind für die Katastrophe, ebenso gezeichnet wären. Nicht nur die Manager der privatisierten ungarischen Aluminiumindustrie liefen rotbraun umher. Auch ehemalige und aktuelle Budapester Regierungsgrößen wären so gezeichnet. Doch der politische Schlamm würde weiter fließen. Bis nach Brüssel, wo die EU zwar immer wieder Umweltschutz predigt, doch zu wenig unternimmt, um ihn auch durchzusetzen. Der Begriff Sicherheit kommt beim Gerangel um mehr Mehrwert meist nur in der resignativen Feststellung vor, dass die Versicherungssumme mehr als unzureichend ist. Nicht nur im Osten Europas.

Trotz schlimmster Unfälle findet die Industrielobby weiter Gelegenheiten, um der Politik mit möglichst wenig Kosten Zusagen für maximale Gewinne abzuschwatzen. Noch etwas sollte zu denken geben: Obwohl die Donau nach dem Raab-Einfluss noch durch sechs europäische Staaten fließt, bevor sie ins Schwarze Meer mündet, steht Ungarn allein. Keine Spur von der - laut Lissabon-Vertrag - qualitativ neuen EU-Katastrophenhilfe.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 06.10.2010 – 17:00

    Neues Deutschland: Chance in Kabul

    Berlin (ots) - Die Geheimgespräche sind nicht mehr geheim. Kabuler Regierungsvertreter und Abgesandte der Shura von Quetta und damit des obersten Kopfs der Taliban, Mullah Mohammed Omar, sollen erstmals gemeinsam am Verhandlungstisch gesessen haben. Das wäre eine neue Qualität, seit Präsident Hamid Karsai Anfang des Jahres die Gotteskrieger zum Dialog aufgerufen hat. In der Vorwoche gab seine Regierung die Zusammensetzung eines Friedensrates bekannt, der künftig direkte ...

  • 05.10.2010 – 18:01

    Neues Deutschland: Fahrenheit?

    Berlin (ots) - Die Frankfurter Buchmesse offenbart allen Beteiligten, wie rasch ein Jahr ins Nichts rutschte. Wieder drängt sich in diesen Tagen das Wort vor. Feiert seine Freiheit, feiert sein Gewicht, feiert seinen Glanz aus Wissen, und das Innerste der Welt bleibt doch dunkel. Gelegenheit, an »Fahrenheit 451« zu denken. Ray Bradbury schrieb den Roman, Francois Truffaut verfilmte ihn. Es ist das Porträt eines Widerstandskampfes - in einer Gesellschaft, die Bücher als ...

  • 04.10.2010 – 17:46

    Neues Deutschland: Faustrecht

    Berlin (ots) - Langsam aber sicher ist es nur noch peinlich: Nach Bahnchef Grube am Wochenende äußern sich gleich vier weitere hochrangige Befürworter des steuermilliardenschweren Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 schrill zu Wort, schimpfen wie die Rohrspatzen über ihre Gegner, bezichtigen sie der Unaufrichtigkeit, stilisieren sich selbst zum Opfer und wiederholen zum x-ten Mal das Mantra von der demokratisch gefällten Entscheidung für den Megabahnhof. Und dann sowas: ...