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Neues Deutschland: Betancourt unblutig befreit

Berlin (ots)

Álvaro Uribes Coup ist geglückt: eine unblutige
Befreiung von 15 Geiseln, darunter »Hochkaräter« wie Ingrid 
Betancourt und drei US-Amerikaner. Nie konnte sich Kolumbiens 
Präsident in seinem kompromisslosen Kurs gegen die Bewaffneten 
Revolutionären Streitkrafte Kolumbiens (FARC) so bestätigt fühlen wie
jetzt. Uribe, der in nicht wenigen Teilen der Welt als Teil des 
Problems gesehen wurde, präsentiert sich nun als Lösung für den 
Jahrzehnte andauernden kolumbianischen Bürgerkrieg. Das ist freilich 
eine Illusion.
So berechtigt die Freude über die glimpflich verlaufene 
Geiselbefreiung ist,  so unwahrscheinlich ist, dass die FARC mit 
militärischen Mitteln zu bezwingen ist.
 Dabei erleben die FARC durchaus die größte Zäsur in ihrer 
Geschichte: Binnen weniger Monate haben zum zweiten Mal 
eingeschleuste Militärs den FARC einen Tiefschlag versetzt. Zuerst 
mit der Ermordung von Iván Ríos, Mitglied des Sekretariats, und nun 
mit der Übertölpelung des für die Geiseln zuständigen Kommandanten. 
Für die Moral einer Guerilla kann  das tödlich sein, muss es aber 
nicht.
Es ist überfällig, den Konflikt über einen Friedensprozess 
beizulegen. Der Bürgerkrieg hat seine Wurzeln in extremer sozialer 
Ungleichheit und lässt sich ohne grundlegende gesellschaftliche 
Reformen nicht beenden. Uribe leugnet diese Zusammenhänge komplett.  
Er setzt auf die militärische Lösung, gegen eine geschwächte FARC 
mehr denn je. Eine friedliche Perspektive ist das nicht.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 22

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