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Neue OZ: Kommentar zu homosexuelle Schützenpaare

Osnabrück (ots)

In zweifelhafter Tradition

Die Fahne der Tradition hält der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft nach eigenem Bekunden hoch. Werte überliefern, Bewährtes pflegen - Tradition ist an sich nichts Schlechtes, im Gegenteil. Mit der Entscheidung des Verbandes, homosexuelle Schützenkönigspaare aus seinen Reihen zu verbannen, hat der Verband aber vor allem gezeigt, dass bei ihm auch die Intoleranz in fester Tradition steht.

Schwule Schützenbrüder, okay. Homosexuelle Königspaare, nein danke - so stimmten die Schützenbrüder mit klarer Mehrheit ab. Der Lebensgefährte des Vereinsregenten muss in der zweiten Reihe laufen, im wahrsten Sinn. Wo es repräsentativ wird, darf das Paar sich als solches nicht zeigen. Dies sei mit der christlichen Tradition der Bruderschaft nicht vereinbar.

Jeder und jede Homosexuelle muss sich hier vor den Kopf geschlagen fühlen, denn der Ausschluss zeugt von einem eklatanten Mangel an menschlichem Respekt. Gerade dafür, für Akzeptanz und eine offene Gesellschaft, haben Schwule und Lesben gekämpft und wertvolle Erfolge errungen. Homosexuelle Paare haben mehr Rechte als je zuvor, erleben mehr Toleranz, sind selbstbewusster. Sie auszuschließen ist zweifellos von gestern.

Sich auf Traditionen zu berufen kann ehrenwert und zielführend sein. Es vermittelt Sicherheit und Stabilität in einer schnelllebigen Zeit. Vor dem Wandel die Augen zu verschließen aber hat mit Tradition gar nichts zu tun.

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