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IGA Initiative Gesundheit und Arbeit

Deutschland bei der gesundheitlichen Prävention weiter voranbringen

Berlin (ots)

Der gesundheitlichen Prävention müssen auch Politik
und Unternehmen einen höheren Stellenwert einräumen. Sonst könnten 
die Alterung der Gesellschaft, die wachsende soziale Spaltung und die
Zunahme chronischer Erkrankungen dazu führen, dass Deutschland im 
europäischen Vergleich bei Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität 
zurückfällt. Darauf weisen der AOK-Bundesverband, der BKK 
Bundesverband und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung 
anlässlich ihrer europäischen Konferenz "Gesundheit und soziale 
Sicherheit im Lebenszyklus" hin, die vom 14. bis 15. Juni 2007 in 
Berlin stattfindet. Mit der Konferenz wollen die drei Institutionen 
Wege erörtern, um eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik zu 
gestalten.
Viele EU-Staaten - vor allem die skandinavischen Länder - haben in
den vergangenen Jahren der Vorbeugung von Krankheiten eine hohe 
Priorität in ihrer Politik eingeräumt. Denn europaweit wachsen die 
Herausforderungen, denen sich die Gesundheitssysteme gegenübersehen. 
Fast 60 Prozent der Krankheitslast wird in Europa durch eine Gruppe 
von sieben Risikofaktoren verursacht. Dazu gehören zu hoher 
Blutdruck, Tabak-, Alkoholkonsum, Fehlernährung und Übergewicht, 
hohes Blutcholesterin sowie Bewegungsmangel und schädliche 
körperliche Belastungen. Die dadurch verursachten Krankheiten sind 
mit medizinischen Mitteln allein jedoch kaum wirksam zu bekämpfen. 
Viele Länder konzentrieren sich daher darauf, ihre Entstehung zu 
verhindern, indem sie ihre Bevölkerung aufklären und Prävention in 
alle Bereiche des Lebens einbinden - von der Bildung bis zur 
betrieblichen Gesundheitsförderung - sowie in die Gesetzgebung, zum 
Beispiel beim Nichtraucherschutz.
In Deutschland wenden die gesetzlichen Krankenkassen jedes Jahr 
mehr als vier Milliarden Euro auf, um Krankheiten vorzubeugen. Und 
auch die Berufsgenossenschaften und die Unfallkassen investieren mehr
als 800 Millionen Euro - insgesamt 7,6 Prozent ihrer gesamten 
Aufwendungen -, um Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und 
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren vorzubeugen. Trotzdem betreibt 
bislang zum Beispiel nur ein kleiner Prozentsatz an Unternehmen ein 
erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement.
"Tatsächlich sind wir in Deutschland von einer flächendeckenden 
Gesundheitsförderung und Prävention noch weit entfernt", erklärt Dr. 
Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. 
Krankenkassen und Unfallversicherungsträger führten zwar viele 
erfolgreiche Projekte durch, diese entfalteten jedoch in der Regel 
lokale Wirkung.
"Für eine gesamtgesellschaftliche Wirkung reichen die Mittel der 
Sozialversicherung nicht aus", meint K.-Dieter Voß, Vorstand beim BKK
Bundesverband, mit Blick auf andere EU-Staaten: "Was wir brauchen, 
ist eine Präventionsarbeit, die den gesamten Lebenszyklus erfasst - 
also alle Menschen überall und in jedem Alter." Das bedeute jedoch, 
dass Präventionsarbeit nicht wie bisher nur als Aufgabe der 
Sozialversicherung angesehen werden dürfe. Vielmehr müssten gerade 
die Unternehmen ihr Engagement in der betrieblichen 
Gesundheitsförderung und Prävention verstärken.
Dem stimmt auch Dr. Walter Eichendorf zu. "Wer in der Prävention 
nur die Sozialversicherung einspannt, fährt das Rennen um ein 
besseres Leben mit angezogener Handbremse", erklärt der stv. 
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. 
Dabei sind die bewährten Institutionen des Gesundheitswesens die 
richtigen Akteure, um diesen Prozess zu steuern, denn bei ihnen paart
sich die konkrete Erfahrung vor Ort mit dem gesundheitspolitischen 
und gesundheitsfördernden Sachverstand.
Die Lösung sehen die Verbandschefs vor allem in einer besseren 
Koordination und Abstimmung bei Prävention und Gesundheitsförderung, 
die über den Kreis der Sozialversicherer hinausgeht. "Prävention muss
stärker ressortübergreifend gedacht werden und in verschiedene 
Bereiche einfließen: in die Verbraucher- und Verkehrspolitik sowie 
insbesondere in der Bildungspolitik." Wer gesundheits- und 
sicherheitsbewusstes Verhalten schon früh einübe, lege damit das 
Fundament für ein langes und gesundes Leben.
Dass ressortübergreifendes Handeln Erfolge bringt, zeigt die 
Arbeit von Krankenkassen und Unfallversicherern: Sie kooperieren seit
langem erfolgreich in der Initiative Arbeit und Gesundheit (IGA). 
Dieses Beispiel und die Vorbilder aus anderen europäischen Ländern 
könnten auch Pate für das geplante Präventionsgesetz stehen: "Wir 
wünschen uns hier ein anspruchsvolles Politikkonzept, welches die 
bewährte Präventionsarbeit und Kooperation der verantwortlichen 
Fachinstitutionen stärkt, statt die Präventionsarbeit irgendwo zu 
zentralisieren. Denn Prävention findet vor Ort statt."
Weitere Informationen zur Konferenz unter www.prevcon2007.eu .
Die Initiative Gesundheit und Arbeit
In der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA) kooperieren 
gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Ziel ist es, 
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und 
betriebliche Gesundheitsförderung vorzubeugen. Vorhandene Methoden 
und Erkenntnisse werden für die Praxis nutzbar gemacht und 
Präventionsansätze für die Arbeitswelt weiterentwickelt. Die 
Kooperation wird getragen vom BKK Bundesverband, der Deutschen 
Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV, bis zum 01.06.2007 HVBG und 
BUK) und dem AOK-Bundesverband. Neuer Partner ist der Arbeiter- 
Ersatzkassen-Verband (AEV). Mehr Informationen unter www.iga-info.de 
.

Pressekontakt:

AOK-Bundesverband
Udo Barske
Tel.: 0228-843-310
Mail: udo.barske@bv.aok.de

BKK Bundesverband
Florian Lanz
Tel.: 030-22312-121
Mail: LanzF@bkk-bv.de

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Stefan Boltz
Tel.: 030-28 87 63 62
Mail: stefan.boltz@hvbg.de

Original-Content von: IGA Initiative Gesundheit und Arbeit, übermittelt durch news aktuell

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