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WAZ: Ein Schauspiel namens Lehman - Kommentar von Ulf Meinke

Essen (ots)

Es scheint Kalkül zu sein. Zunächst wird eine irrwitzig hohe Summe ins Gespräch gebracht, sagen wir: 834 Millionen Euro. Dann werden leichte Zugeständnisse gemacht, und am Ende steht wohl noch immer eine Summe, die eigentlich, man kann es kaum anders nennen, schlicht unverschämt ist. Ganz nebenbei: Erinnert das Schauspiel nicht an einen Basar? Mag ja sein, dass Aufwand und Risiko enorm sind, wenn es darum geht, eine Bank, wohlgemerkt die deutsche Tochterfirma eines US-Instituts, abzuwickeln. Aber sind die Aufgaben wirklich größer und gefährlicher als etwa im Fall Karstadt, der dem zuständigen Insolvenzverwalter immerhin das erkleckliche Sümmchen von rund 32 Millionen Euro einbrachte? Zweifel sind erlaubt. Ziemlich sicher lässt sich sagen, dass die Regeln nicht stimmen, wenn das Honorar wie im Fall Lehman derart in die Höhe schnellt. "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?", lässt Bertolt Brecht in seiner "Dreigroschenoper" den Gangster Mackie Messer fragen. Es muss wohl ergänzt werden: Was ist all das gegen die Abwicklung einer Bank?

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