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WAZ: Versagen, teuer bezahlt - Kommentar von Thomas Wels

Essen (ots)

Nicht alles, was rechtens ist, ist auch leicht zu
ertragen. Ein Vertrag ist ein Vertrag, und wenn der so ausgestaltet 
ist, dass ein Manager trotz schlimmen Versagens diesen ganz oder 
teilweise ausbezahlt bekommt, dann muss ein solcher Vertrag auch 
Bestand haben. Selbst wenn ein hochbezahlter Vorstand mal eben 320 
Millionen Euro an eine verglühende Bank überweist? Darüber sollen 
sich die weiteren Instanzen streiten.
Klar wird durch diesen neuerlichen Vorgang von 
Verantwortungslosigkeit in Top-Etagen, wie dringend notwendig die 
Verschärfung der Managerhaftung war. Die war aus zweierlei Gründen 
geboten: erstens um der gesellschaftlichen Hygiene willen. Kein 
Mensch versteht, dass eine Kassiererin wegen Diebstahls eines 
Pfandbons nach 30 Jahren entlassen werden kann, ein Manager, der die 
Bank verspielt, aber noch Millionen kassiert. Zweitens und wichtiger:
Wenn es uns nicht gelingt, Entscheidungen bei der Führung von 
Unternehmen wieder mit der Verantwortung für die Folgen von 
(Fehl-)Entscheidungen zu verbinden, geht die Marktwirtschaft vollends
vor die Hunde. Denn die Haftung für Misserfolg gehört ebenso dazu wie
der Gewinn bei Erfolg.

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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