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Märkische Oderzeitung

Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) kommentiert in ihrer Samstags-Ausgabe am 18. Juli 2009 den Machtkampf in Teheran:

Frankfurt/Oder (ots)

Aus hiesiger Sicht mag die Formulierung, es
sei "nicht nötig", Oppositionelle ins Gefängnis zu werfen, sonderbar 
klingen. Für den ehemaligen iranischen Präsidenten Rafsandschani war 
sie offenbar die äußerste Form, in die er seine Forderung auf 
Freilassung packen konnte. Geäußert während des Freitagsgebets in 
Teheran, der zentralen Veranstaltung des Landes, zielten die Worte 
mitten ins Gesicht des Regimes; im Beisein des unterlegenen 
Kandidaten der umstrittenen, weil manipulierten Wahl vom 12. Juni, 
Mir Hussein Mussawi.
Gleichzeitig waren, nach einer Phase der Abschwächung des Protests, 
Anhänger Mussawis auf der Straße, wo sie sich heftige 
Auseinandersetzungen mit Polizei und Milizen lieferten. Die Slogans 
der Demonstranten wie "Tod dem Diktator" (auf Präsident 
Ahmadinedschad gemünzt) sind dabei so extrem wie die Reaktionen des 
Regimes. Die Machtfrage wird aber wohl nicht in dieser offenen 
Konfrontation entschieden, sondern hängt ab vom weiteren 
Erosionsprozess innerhalb der bisher herrschenden Kaste, zu der ja 
auch Rafsandschani und Mussawi gehören. Wenn die Wahl vom Juni, wie 
immer die korrekten Ergebnisse auch ausgesehen haben mögen, eines 
deutlich gemacht hat, dann sind es die Risse im Machtgefüge. Die 
Verhältnisse sind erschüttert. Welchen Ausgang das Ganze nimmt, ist 
aber noch offen.

Pressekontakt:

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CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

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