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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

„In aller Friedlosigkeit der Welt den Frieden suchen und der Ohnmacht die Macht nehmen“
Weihnachtsbotschaft der EKD-Ratsvorsitzenden, Bischöfin Kirsten Fehrs

Hannover (ots)

Hamburg/Hannover (22. Dezember). Weihnachten ist für Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), eine große Friedensgeschichte. „Der Frieden kommt in Gestalt eines kleinen, schutzbedürftigen Kindes in unsere Welt - und eben nicht als Herrscher, Machthaber oder General“, so die Bischöfin. „Gott liebt die Welt und ihre Menschen so sehr, dass er in einem verwundbaren und verletzlichen Wesen mitten in unser Leben kommt. Geboren als kleines Kind, als kleiner Friedensbringer, damit die verwundete Welt in ihrer Traurigkeit und Kriegsnot bitte nicht allein bleibt - sondern Trost und Liebe die Menschen erreicht.“

Der Weg durch die Dunkelheiten der Welt bekäme durch die Weihnachtsgeschichte nicht nur buchstäblich Hand und Fuß, sondern auch eine Perspektive, ermutigt Bischöfin Fehrs: „Dennoch die Schönheit des Lebens feiern, dankbar, aufmerksam. Dennoch in aller Friedlosigkeit der Welt den Frieden suchen, gottestrotzig, hoffnungsstark.“ Dabei könnten wir inmitten all der Kleinigkeiten des Alltags friedenstüchtig werden, „indem wir freundlich miteinander umgehen, uns zuhören, gegenseitig unterstützen, zusammen etwas bewegen zum Wohle aller. In der Familie. In der Nachbarschaft. Am Arbeitsplatz.“ Weihnachten werde dort Wirklichkeit, wo „wir nicht nur uns selbst sehen, sondern auch unsere Mitmenschen und deren Sehnsucht nach Frieden.“

Im Wissen, dass an so vielen Orten der Welt Menschen unter der Abwesenheit von Frieden leiden, gesteht die Ratsvorsitzende ein: „Ehrlicherweise ist unser konkreter Einfluss auf die großen Konflikte und Kriege dieser Welt überschaubar, das Gefühl der Ohnmacht ist schwer zu ertragen.“ Um direkt den entscheidenden Gegenimpuls stark zu machen: „Inmitten von Terror, Angst und Bedrohung kommt aber nun Gottes Menschenliebe und Freundlichkeit zur Welt. Und der Ohnmacht wird die Macht genommen. Alle Logiken der Welt durchkreuzend. Das große, hoffnungstrotzige Dennoch gegen den Hass in der Welt. Auf dass wir den Frieden auf Erden nicht nur ersehnen, sondern fest an ihn glauben.“

Die Weihnachtsbotschaft von Bischöfin Kirsten Fehrs im Wortlaut:

Die Weihnachtsgeschichte ist und bleibt für mich eine Friedensgeschichte. Sie erzählt davon, dass der Frieden in Gestalt eines kleinen, schutzbedürftigen Kindes in unsere Welt kommt - und eben nicht als Herrscher, Machthaber oder General. Gott liebt die Welt und ihre Menschen so sehr, dass er in einem verwundbaren und verletzlichen Wesen mitten in unser Leben kommt. Geboren als kleines Kind, als kleiner Friedensbringer, damit die verwundete Welt in ihrer Traurigkeit und Kriegsnot bitte nicht allein bleibt - sondern Trost und Liebe die Menschen erreicht. So dass sie wieder Mut fassen. Froh werden. Und friedfertig. Ja, friedenstüchtig!

Nicht, dass damit die Welt auf einen Schlag eine andere wäre. Aber der Weg durch ihre Dunkelheiten bekommt Hand und Fuß – und eine Perspektive: Dennoch die Schönheit des Lebens feiern, dankbar, aufmerksam. Dennoch in aller Friedlosigkeit der Welt den Frieden suchen, gottestrotzig, hoffnungsstark. Jeder, wie er kann, jede, soweit es ihr möglich ist. Dennoch Weihnachtsfreude zulassen. Diese Freude ist nämlich nicht nur etwas wunderbar Leichtes. Sie trägt auch einen Widerstand in sich, sich von den vielen Schrecknissen der Welt nicht unterkriegen zu lassen.

Für uns Christinnen und Christen liegt in der Weihnachtsgeschichte der Auftrag, dem Frieden zu dienen. Mit aller Kraft, die wir haben. Und sie zeigt uns, dass Frieden im Kleinen beginnt. Inmitten all der Kleinigkeiten unseres Alltags können wir friedenstüchtig werden, indem wir freundlich miteinander umgehen, uns zuhören, gegenseitig unterstützen, zusammen etwas bewegen zum Wohle aller. In der Familie. In der Nachbarschaft. Am Arbeitsplatz. Weihnachten wird, wenn wir nicht nur uns selbst sehen, sondern auch unsere Mitmenschen und deren Sehnsucht nach Frieden.

Das ist die große Weihnachtshoffnung. Dass uns das kleine Kind in der Krippe die Augen öffnet für all das, was eben auch möglich ist in dieser Welt. Was menschenfreundlich ist und friedlich. Was das Herz erreicht und selig macht. Ehrlicherweise ist unser konkreter Einfluss auf die großen Konflikte und Kriege dieser Welt überschaubar, das Gefühl der Ohnmacht ist schwer zu ertragen. Inmitten von Terror, Angst und Bedrohung kommt aber nun Gottes Menschenliebe und Freundlichkeit zur Welt. Und der Ohnmacht wird die Macht genommen. Alle Logiken der Welt durchkreuzend. Das große, hoffnungstrotzige Dennoch gegen den Hass in der Welt. Auf dass wir den Frieden auf Erden nicht nur ersehnen, sondern fest an ihn glauben. So wie es uns verheißen wurde.

Mit ein wenig mehr Wir-Gefühl und dem Vertrauen auf Gottes Frieden kann es Weihnachten werden. Von Herzen wünsche ich Ihnen ein friedvolles, gesegnetes Weihnachtsfest!

Ihre Bischöfin Kirsten Fehrs

Gottesdienste der Bischöfin an Weihnachten

24.12.2025 // 23:00 Uhr

Christmette im Hamburger Michel

Ort: Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke 1, Hamburg

25.12.2025 // 10:00 Uhr

Festgottesdienst im Dom zu Lübeck

Ort: Dom, Mühlendamm 2-6, Lübeck

Hinweis an Redaktionen

Ein Audiofile mit dem O-Ton von Bischöfin Kirsten Fehrs steht Ihnen im Verlauf des heutigen Tages unter folgendem Link zum Download zur Verfügung: https://www.nordkirche.de/presse/fotoportal

Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der EKD und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland zeitgleich verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

Pressekontakt:

Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de

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