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Komische Oper macht Hoffnung
Kommentar von Isabell Jürgens zum Umbau der Komischen Oper

Berlin (ots)

Kurzform:

Berlin und seine Großbauvorhaben sind ein Thema, bei dem sehr schnell schlechte Stimmung aufkommt. Man erinnere sich nur an die Generalsanierung und den Umbau der Staatsoper Unter den Linden. Und nun soll ausgerechnet in der Corona-Pandemie für ein ganz ähnliches Projekt, den Umbau und die Erweiterung der Komischen Oper, das Startsignal gegeben werden. Es ist eine gute Idee, sogar eine ganz hervorragende. Denn die Komische Oper braucht eine zukunftsfähige Spielstätte. Und gerade in den für Künstler so schwierigen Corona-Zeiten ist die Investition ein wichtiges Zeichen dafür, dass Berlin an eine Post-Pandemie-Zeit glaubt. Irgendwann werden auch Theater-, Opern- oder Konzertbesuche wieder ohne große Sicherheitsabstände unter den Besuchern möglich sein. Es wäre ein fataler Fehler, aus Angst vor der ungewissen Zukunft Investitionen zurückzufahren.

Der vollständige Kommentar:

Berlin und seine Großbauvorhaben sind ein Thema, bei dem sehr schnell schlechte Stimmung aufkommt. Man erinnere sich nur an die Generalsanierung und den Umbau der Staatsoper Unter den Linden. Die dauerte vier Jahre länger als geplant und kostete statt der ursprünglich veranschlagten 239 Millionen letztlich fast 440 Millionen Euro. Und nun soll ausgerechnet in der Corona-Pandemie für ein ganz ähnliches Projekt, den Umbau und die Erweiterung der Komischen Oper, das Startsignal gegeben werden. Da fragt sich wohl so mancher, ob das wirklich eine gute Idee ist.

Aber auch wenn auf den ersten Blick so viel dagegen zu sprechen scheint: Es ist eine gute Idee, sogar eine ganz hervorragende. Denn die Komische Oper, dieses mehrfach als "Opernhaus des Jahres" ausgezeichnete Ensemble, braucht eine zukunftsfähige Spielstätte, die zudem mit ihrer wundervollen öffentlichen Dachterrasse auch noch Leuchtkraft für den gesamten Boulevard Unter den Linden haben wird. Mit seiner sanierungsbedürftigen Technik und nicht mehr zeitgemäßen Ausstattung versprüht das Haus zwar den gewissen maroden Berlin-Charme, der jedoch langfristig in der Unbespielbarkeit der Oper münden würde. Und gerade in den für Künstler so schwierigen Corona-Zeiten ist die Investition ein wichtiges Zeichen dafür, dass Berlin an eine Post-Pandemie-Zeit glaubt - und zwar mit einer attraktiven Kulturlandschaft. Irgendwann werden auch Theater-, Opern- oder Konzertbesuche wieder ohne große Sicherheitsabstände unter den Besuchern möglich sein. Es wäre ein fataler Fehler, aus Angst vor der ungewissen Zukunft Investitionen zurückzufahren.

Und nicht zuletzt: Berlin bekommt mit der Komischen Oper die Chance, den Beweis anzutreten, dass es termin- und kostensicher bauen kann.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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