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Deutscher Psoriasis Bund e. V. (DPB)

Wir lassen uns nicht wie Aussätzige behandeln: Psoriasis-Patienten machen mobil gegen Diskriminierung und Versorgungsmängel

London/Hamburg (ots)

Patienten aus ganz Europa wappnen sich
gegen soziale Diskriminierung und Mängel in der Versorgung der
schwerwiegenden chronischen Hauterkrankung Schuppenflechte
(Psoriasis). In London trafen sich jetzt 15 Vertreter nationaler
Psoriasis-Patientenorganisationen, um ein gemeinsames Manifest gegen
die anhaltende Ausgrenzung von Menschen mit Psoriasis im öffentlichen
Leben vorzustellen. Das Dokument fordert zugleich die Unterstützung
von öffentlichen Kampagnen zur Beseitigung häufiger Vorurteile sowie
den Zugang zu einer bestmöglichen Behandlung, die den psychischen wie
physischen Aspekten der Erkrankung Rechnung trägt.
Die in dem Manifest entwickelte "Vision einer besseren Versorgung"
ist das Ergebnis des ersten "Psoriasis Patient Summit", der mit einem
Appell an die nationalen Patientenverbände in Europa endete, in ihren
eigenen Ländern gezielte Aktionen zu starten. An dem von Serono
unterstützten Treffen nahmen Patientenverbände aus Dänemark,
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Holland, Italien, Spanien,
Kanada und Australien teil.
"Mit dem Patienten-Manifest wollen wir unserer Forderung nach
gesellschaftlicher Akzeptanz, gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt
und bestmöglicher ärztlicher Therapie Ausdruck verleihen," erklärte
die Präsidentin der französischen Psoriasis-Vereinigung und
Vizepräsidentin der europäischen Psoriasis-Vereinigung EUROPSO,
Michèle Corvest: "Sowohl hinsichtlich der Therapie als auch im Umgang
mit Psoriasis-Patienten ist ein Umdenken erforderlich. Viele Menschen
wissen zum Beispiel einfach nicht, dass Schuppenflechte keine
ansteckende Krankheit ist, sondern die Folge einer Fehlfunktion des
Immunsystems."
Adressaten der Initiative sind neben Gesundheitspolitik,
Pharmaindustrie und allgemeiner Öffentlichkeit auch die Ärzte. So
plädiert das Manifest für ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen
Arzt und Patient, in dem der Patient als gleichberechtigter Partner
in der Behandlung ernst genommen wird. Die medizinische Behandlung
müsse insbesondere bei schweren Fällen mit einer psychologischen
Betreuung einhergehen. Nach wissenschaftlichen Ergebnissen ist die
Lebensqualität bei Menschen mit Psoriasis stärker eingeschränkt als
bei Herzschwäche, Depressionen oder Diabetes. Allein in Deutschland
leben 1,6 Millionen Erkrankte. Die Pharmaindustrie wurde daher
aufgefordert, die Forschungsanstrengungen zu verstärken und
innovative Produkte mit geringeren Nebenwirkungen zu entwickeln.
"Obwohl uns die verfügbaren Therapien lange Zeit gute Dienste
geleistet haben, sind manche unbequem in der Anwendung und andere
infolge ihrer Toxizität nur begrenzt einsetzbar. Die Patienten warten
deshalb ungeduldig auf bessere Medikamente," sagte auch der Referent,
Professor Wolfram Sterry, Direktor der Klinik und Poliklinik für
Dermatologie, an der Charité Berlin, vor Vertretern der Presse. Er
zeigte großes Verständnis für die Initiative der Erkrankten. Zugleich
machte er Hoffnung auf einen Wandel in absehbarer Zukunft. "Dank
neuer biologischer Wirkstoffe zeichnet sich ein Paradigmenwechsel in
der Therapie ab. Wir hoffen, den Patienten damit bessere Therapeutika
zur Verfügung stellen zu können, die sich durch eine einfachere und
sicherere Anwendung auszeichnen und eine langfristige Kontrolle der
Krankheitssymptome gewährleisten."
Für die meisten der rund 60 teilnehmenden Patienten war die
Forderung nach einem "ungehinderten Zugang zur bestmöglichen
Behandlung auf allen Ebenen der Gesundheitsversorgung" das zentrale
Anliegen. Oft verzögert eine unzureichende Therapie den
Behandlungserfolg und es kommt auch aufgrund mangelnder
Behandlungsoptionen zu einer Verschlechterung der Psoriasis. So
erkrankte die Präsidentin der italienischen Patientenorganisation,
Mara Maccarone, bereits mit 19 Jahren an der entzündlichen
Hauterkrankung, die sich in den Folgejahren derart verschlimmerte,
dass sie seit ihrem 30. Lebensjahr an Psoriasis Arthritis leidet und
ihre rechte Hand heute verkrüppelt ist.
Auch aus Sicht des Deutschen Psoriasis Bundes stellt die Frage der
Verfügbarkeit neuer Behandlungsoptionen vor allem im Rahmen der
gesetzlichen Krankenversicherung eine Schlüsselfrage der Zukunft dar,
wie Vorstandsmitglied Privatdozent Dr. Thomas Rosenbach am Rande des
Patiententreffens erläuterte. Nicht zuletzt dieses Thema wollen die
nationalen Psoriasisinitiativen mit ihren Kampagnen daher demnächst
aufgreifen.
Der Deutsche Psoriasis Bund e.V. wurde 1973 als Selbsthilfeverband
gegründet. Heute ist die Interessengemeinschaft mit rund 8500
Mitgliedern die stärkste deutsche Patientenorganisation im Bereich
Hautkrankheiten.
Deutscher Psoriasis Bund e.V. (DPB) 
Seewartenstraße 10 
20459 Hamburg 
Tel: 040/22 33 99-0 
Fax: 040/22 33 99-22 
E-Mail:  info@psoriasis-bund.de 
www.psoriasis-bund.de
Bei weiteren Fragen wenden sich Vertreter der Presse bitte an:
Fleishman-Hillard Germany GmbH 
Susanne Kumar-Sinner 
Neue Schönhauser Str. 3-5
10178 Berlin 
Tel.: 030/590 0433-11
Fax:  030/590 0433-51 
E-Mail:  KumarS@fleishman.com

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