BVMed Bundesverband Medizintechnologie
GfK-Umfrage: Patienten sind mangelhaft über die Aufbereitung von medizinischen Einmalprodukten informiert
Berlin (ots)
Patienten sollten vor einem medizinischen Eingriff den Arzt fragen, ob sie mit einem neuen oder einem aufbereiteten Medizinprodukt behandelt werden. Diesen Patiententipp gab Amtsrichter Hans-Werner Röhlig auf der MedInform-Konferenz "Wiederverwendung von medizinischen Einmalprodukten" in Wiesbaden. MedInform ist der Informations- und Seminar-Service des Bundesverbandes Medizintechnologie, BVMed.
Hintergrund der richterlichen Empfehlung ist die gängige Praxis in den Kliniken, medizinische Einmalprodukte wie Herzkatheter, Instrumente oder Implantate aufzubereiten und wieder einzusetzen. Genaue Zahlen zur Aufbereitungspraxis liegen nicht vor. Jedoch zeigen 800.000 bis 1 Mio. krankenhausbedingte Infektionen jährlich in Deutschland, darunter ein schwer zu beziffernder Anteil durch aufbereitete Medizinprodukte, sowie 30.000 bis 40.000 Tote durch krankenhausbedingte Infektionen die Relevanz des Themas auf.
Die Aufbereitung medizinischer Einmalprodukte bleibt also in der Praxis ein heikles Thema, das in der Bevölkerung allerdings nur wenig bekannt ist. Eine GfK-Umfrage auf Initiative des BVMed und der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) ergab, dass 86 Prozent der Bevölkerung nicht wissen, dass Einmalprodukte aufbereitet werden. 74 Prozent erwarten, dass sie beim Einsatz darüber informiert werden, was aber in der Praxis nicht stattfindet.
Wenig bekannt ist auch, dass die Verantwortung für mögliche Folgeschäden der Aufbereitungspraxis bei der medizinischen Einrichtung und ihren Mitarbeitern liegt, so die Experten. Einhellig wurde gefordert, die Aufbereiter stärker zu überwachen und an sie gleiche Anforderungen wie an die Hersteller von Medizinprodukten zu stellen.
Mehr zu den Konferenzergebnissen sowie digitales Bildmaterial unter http://www.bvmed.de.
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